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Die Altfrankener Straße wurde 1897 angelegt und nach dem Ort Altfranken, seit 1997 ein Stadtteil von Dresden, benannt. Von den Mietshäusern der Straße stehen die Gebäude Altfrankener Straße 2 und 5 sowie die Villa Nr. 11 unter Denkmalschutz.
Das Areal zwischen Dorfplatz und der nördlichen Ortsgrenze zu Cotta trug einst die Bezeichnung Lerchenberg. In Erinnerung an diesen alten Flurnamen wurde der hier befindliche Platz um 1900 Am Lerchenberg benannt. In der Nähe dieser Erhebung entstanden 1663 einige kleine Gutsarbeiterhäuser für die Tagelöhner des nahegelegenen Kammergutes Ostra. Während des Preußisch-Österreichischen Krieges ließen die Preußen am Lerchenberg eine Schanze anlegen, die der Verteidigung der Stadt Dresden dienen sollte. Der Name des “Schanzenviertels” in Cotta sowie die Gaststätte “Zur Schanze” an der Rudolf-Renner-Straße erinnern noch an diese Zeit. Die Reste der Schanze wurden mit Bebauung des Areals nach 1871 beseitigt.
Die frühere Oststraße wurde 1926 in Anton-Weck-Straße umbenannt. Anton Weck (1623-1680) war kurfürstlicher Sekretär und Archivar und schuf eine der ersten historischen Chroniken Dresdens.
Der Badweg wurde 1901 zur Straße ausgebaut und verdankt seinen Namen der kurz danach eröffneten “Oeffentlichen Brauseanstalt” Löbtau. Als Städtisches Volksbad war diese Einrichtung ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der hygienischen Verhältnisse, da die meisten Arbeiterfamilien keine Bäder in ihren Wohnungen besaßen. Ursprünglich wurde dieser Weg als Verbindung zum Nachbarort Naußlitz angelegt und deshalb auch Naußlitzer Weg genannt..
Die Straße wurde 1897 als Germaniastraße angelegt. Ihren heutigen Namen Baluschekstraße erhielt sie 1950 nach dem Maler und Graphiker Hans Baluschek (1870-1935), der zu den Mitbegründern der Berliner Sezession gehörte und bis 1933 die “Große Berliner Kunstausstellung” leitete. Von den Wohnhäusern der Straße steht das Mietshaus Nr. 8 unter Denkmalschutz.
Der frühere Namensgeber Hermann von Nostitz-Wallwitz (1826-1906) war als Mitglied des Reichstags u. a. an der Erarbeitung der neuen Städteordnung beteiligt und erhielt 1882 die Dresdner Ehrenbürgerwürde. Zwei angrenzende Straßen bekamen die Bezeichnung Nostitzstraße (heute Clara-Viebig-Straße) bzw. Wallwitzstraße (heute Clara-Zetkin-Straße). Die ca. 2,4 Hektar große Platzanlage, die von mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftshäusern umgeben ist, erhielt eine symmetrische parkähnliche Gestaltung und war Zentrum des neuen Stadtviertels südlich der Kesselsdorfer Straße. 1937 ging die ursprüngliche Wegeführung bei einer Erneuerung der Grünanlagen teilweise verloren.
Foto: Blick über den Nostitz-Wallwitz-Platz um 1910
1994 begannen am Bonhoefferplatz Sanierungsarbeiten, die eine Wiederherstellung des historischen Bildes zum Ziel haben. Neben Wohnungen und Geschäften besteht seit 1993 auch ein kleines Hotel “Am Bonhoefferplatz”, welches zum Verband Christlicher Hospize in Deutschland gehört. Unweit davon gibt es im Eckhaus zur Reisewitzer Straße (Nr. 49) das bekannte italienische Restaurant “La Contadina” sowie an der gegenüberliegenden Ecke Bonhoefferplatz / Reisewitzer Straße / Clara- Viebig-Straße die Cocktailbar “West Side” (Nr. 12). Historische Treppenhausgestaltungen der Gründerzeit finden sich u.a. in den Wohnhäusern Nr. 5 und 24.
Bramschtunnel: Am 16. September 1999 wurde an der Bramschstraße mit dem Bau eines Straßentunnels begonnen, der als Teil der Gorbitzer Nordtangente zu einer Verkehrsentlastung der Kesselsdorfer Straße beitragen soll. Nach dem Tunnel im Plauenschen Grund war dieser zweiter bergmännisch erbauter Straßentunnel in Dresden. Als Tunnelpatin fungierte während der Bauzeit die Ehefrau des damaligen Oberbürgermeisters Pia Wagner. Der Tunnel besteht aus zwei separaten Röhren von 660 Meter (Nordröhre) bzw. 667,5 Metern (Südröhre), wovon ca. 475 Meter unterirdisch verlaufen. Die Einweihung des Bauwerks erfolgte am 30. November 2002. Der Tunnel beginnt als Verlängerung der Fröbelstraße und mündet in Höhe Klopstockstraße in die Coventrystraße.
Die von Löbtau nach Gorbitz führende Braunsdorfer Straße wurde 1898 als Prinzeß-Luisen-Straße angelegt. Namenspatronin war die sächsische Kronprinzessin Luise von Toscana (1870-1947), welche 1891 Thronfolger Friedrich August III. geheiratet hatte. Für einen gesellschaftlichen Skandal sorgte ihre Scheidung 1903 und die folgende Flucht vom Hof mit dem Sprachlehrer ihrer Kinder. 1921 wurde die Straße nach dem kleinen Ort Braunsdorf bei Freital in Braunsdorfer Straße umbenannt. Luisenhaus (Nr. 13): Zeitgleich mit Einweihung der Prinzeß-Luisen-Straße wurde hier das ebenfalls nach der Kronprinzessin benannte Luisenhaus eingeweiht. Die 1898 als gemeindeeigenes Kranken- und Versorgungshaus des damals noch selbständigen Ortes Löbtau gegründete Einrichtung diente zugleich als Altersheim und Damenstift. 1945 wohnten hier zunächst sowjetische Militärs, ab 1947 Krankenschwestern des Friedrichstädter Krankenhauses. Zeitweise nutzte auch die Stadtbezirksverwaltung für Dresden-West einige Räume im Hinterhaus. Am 15. August 1949 bezog die Poliklinik Dresden-Löbtau mit verschiedenen Fachabteilungen beide Gebäude. Nach den Polikliniken in Friedrichstadt, Blasewitz und Trachau war sie vierte Einrichtung dieser Art in Dresden. Wegen der beengten Raumverhältnisse und dem Mangel an Fachärzten wurde sie am 1. Juli 1952 an das Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt angegliedert. Hinzu kamen mehrere Außenstellen, u.a. an der Malterstraße 45, der Alfred-Thiele-Straße 8 und im Kurbad Deubener Straße 25. 1969 erhielt die Poliklinik Löbtau ihre Eigenständigkeit zurück. Nach einer umfassenden Sanierung 1990 dient das frühere Luisenstift heute als Gesundheitszentrum mit zahlreichen Arztpraxen, einer Rettungsstelle und dem Sitz des Ortsverbandes des Arbeiter-Samariter-Bundes. An der Westseite des Hintergebäudes erinnert eine Reliefdarstellung eines Pelikans mit seinen Jungen an die Geschichte des Hauses. Der Pelikan gilt als Symbol aufopfernder Mutterliebe und wird im Christentum mit Nächstenliebe, Opferbereitschaft und Familiensinn verbunden.
Fotos: Das Luisenhaus an der Braunsdorfer Straße 13
Bild: Werbeprospekt der Maschinenfabrik Simon um 1925
Hotel Burgk (Nr. 15): Das Lokal wurde Ende des 19. Jahrhunderts am Rand des Löbtauer Dorfplatzes als Restaurant “Zur Burg” gegründet, wobei man mit diesem Namen wohl Bezug auf den Straßennamen nahm. Inhaber war bis 1913 Kurt Kreher, danach Karl Krutzsch. Das Eckhaus an der Einmündung der Hermsdorfer Straße (Foto um 1910) dient bis heute gastronomischen Zwecken. Seit 1991 wird es als familiengeführtes Drei-Sterne-Hotel genutzt.
Die Straße erhielt 1900 zunächst den Namen Dr. Schmidt-Straße, der an den früheren Amtshauptmann von Dresden-Altstadt, Dr. jur. Emil Richard Schmidt (1833-1903) erinnerte. Die Gemeinde Löbtau hatte zu diesem Zeitpunkt die Dr.-Emil-Richard- Schmidt-Stiftung ins Leben gerufen, die sich vor allem der Behinderten- und Krankenfürsorge widmete. 1962 wurde die Dr.-Schmidt-Straße nach einem KPD- und SED-Funktionär in Bruno-Schramm-Straße umbenannt. Bruno Schramm war in den Zwanziger Jahren als Betriebsrat des Reichsbahn-Ausbesserungswerkes Dresden-Friedrichstadt tätig und floh 1933 in die Sowjetunion. Nach 1945 war er u. a. Präsident der Reichsbahndirektion Schwerin. Im Zusammenhang mit der großen Straßenumbenennungsaktion Anfang der 1990er Jahre wurde auch diese Straße erneut umbenannt. Die heutige Bezeichnung Chausseehausstraße weist auf das frühere Löbtauer Chausseehaus an der Ecke Tharandter/Kesselsdorfer Straße hin, welches Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochen wurde.
Die frühere Nostitzstraße, am 25. Februar 1891 benannt nach dem Politiker und Dresdner Ehrenbürger Hermann von Nostitz-Wallwitz (1826-1906), erhielt 1956 den Namen Clara-Viebig-Straße. Clara Viebig (1860-1952) gehört zu den bedeutendsten deutschen Erzählerinnen und schuf mehrere Romane und Novellen, darunter ihr bekanntestes Werk “Das Kreuz im Venn”. Das Dstraßenbild prägen überwiegend mehrgeschossige Wohnhäuser der Gründerzeit. Im Eckhaus zum Bonhoefferplatz (Nr. 12) befand sich vor dem Ersten Weltkrieg das Restaurant “Sachsenhof”.
Die Straße, welche parallel zum Weißeritzufer führt, wurde am 19. November 1892 nach dem Seefahrer und Entdecker Amerikas Christoph Kolumbus (1446-1506) benannt. Das Straßenbild prägen vorrangig Mehrfamilienhäuser, von denen jedoch einige den Luftangriffen 1945 zum Opfer fielen. Unter Denkmalschutz stehen die Gebäude Nr. 8, 9 und 11.
Der um 1895 angelegte Platz erhielt zunächst zu Ehren des sächsischen Kronprinzen Friedrich August (1865-1932) den Namen Friedrich-August-Platz. Um Verwechslungen zu vermeiden, benannte man ihn 1907 in Kronprinzenplatz um. Die Platzanlage wurde gärtnerisch gestaltet und erhielt eine kleine Brunnenanlage in Form eines stilisierten Blattes. Als Wasserspeier fungierten vier Frösche am Beckenrand. 1920 wurde dieser Brunnen um eine Bärenplastik ergänzt. Schöpfer des Bären war der Bildhauer Otto Pilz. Die Froschfiguren des Bärenbrunnens gingen später leider verloren und wurden vermutlich während des Zweiten Weltkrieges eingeschmolzen. Erhalten blieb lediglich der kleine Bär, der noch 1947 an seinem Platz stand, später jedoch unter ungeklärten Umständen verschwand. 1950 erfolgte der Abriss der verbliebenen Brunnenanlage.
1993 erfolgte die Umbenennung des Rudolf-Renner-Platzes in Conertplatz. Dr. Herbert Conert (1886-1946), der bereits in den Zwanziger Jahren als Stadtbaudirektor in Dresden wirkte, war als Mitbegründer der CDU nach 1945 am demokratischen Neuaufbau in Dresden beteiligt und leitete die städtische Bauverwaltung. Unter seiner Regie entstand 1946 der erste Dresdner Wiederaufbauplan. Die Anlagen des Conertplatzes wurden 1993/94 nach historischem Vorbild teilweise rekonstruiert. Künftig wird auch eine Wiederherstellung des Bärenbrunnens in Betracht gezogen. 2009/10 entstanden auf dem Gelände ehemaliger Tennisplätze nördlich des Platzes durch eine Bauherrengemeinschaft die Reihenhäuser des sogenannten “Court Conert”.
Fotos: Der Conertplatz im Jahr 2010
Die Delbrückstraße entstand um 1890 im Zusammenhang mit der Anlage des Crispiplatzes und wurde am 25. Februar 1891 nach dem deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck zunächst Bismarckstraße benannt. 1904 erfolgte die Umbenennung nach Rudolf von Delbrück (1817-1903), einem Bismarck-Mitarbeiter und Leiter des Reichskanzleramtes. 1962 hieß die Straße noch kurzzeitig Willi-Ermer-Straße, bevor die Benennung ganz aufgehoben wurde. Grund war die vollständige Zerstörung der vorhandenen Bebauung zwischen Ebertplatz und Oederaner Straße 1945. Später befand sich hier viele Jahre die Endhaltestelle des O-Busses Linie 61.
Zeh-Camera-Fabrik: Das Unternehmen wurde 1902 vom Mechanikermeister Paul Zeh auf der Freiberger Straße 6 gegründet, jedoch bereits 1903 zur Deubener Straße 33 (ab 1908 Nr. 29) verlegt. Hergestellt wurden zunächst Bedarfsartikel für die photographische Industrie, ab 1913 auch eigene Kameras. Der Familienbetrieb beschäftigte nur ca. 20 Mitarbeiter und brachte bis zur Einstellung der zivilen Produktion 1940 unter dem Markennamen “Zeca” mehrere Kameramodelle auf den Markt. Während des Zweiten Weltkriegs wurden auch hier Rüstungsgüter produziert. Die Firmengeschichte endete 1948 mit der Schließung des Werkes.
Zu dieser Zeit entstanden hier Wohnhäuser, von denen die Gebäude Nr. 25 und 27 als Baudenkmale unter Schutz stehen. Außerdem siedelten sich einige Gewerbebetriebe an, so die
Seifenfabrik Wilhelm Dorn im Hintergebäude von Nr. 31. Hergestellt wurden hier Seifen und Reinigungsmittel, u.a. “Dorns Salmiak-Terpentin-Seifenpulver. Die gewerbliche Nutzung eines
Grundstücks führte auch dazu, dass eine durchgehende Straßenführung nicht mehr möglich war. Der nördliche Abschnitt wurde deshalb der Gröbelstraße zugeschlagen, das südliche Reststück besteht bis heute als Sackgasse.
Unweit davon befinden sich die “Johann-Meyer-Häuser” (Nr. 17-23), welche 1911 von Hans Erlwein entworfen wurden und in den Anfangsjahren kinderreichen Familien vorbehalten waren. Beide Wohnkomplexe wurden nach 1990 denkmalgerecht saniert. Im Haus Nr. 49 wohnte während seiner Dresdner Zeit der Maler und Zeichner Walter Eberhard Loch (1885-1979), der u.a. im Tanzstudio von Mary Wigman tätig war.
Die durch ehemaliges Gärtnereigelände führende Straße trug ab 1876 den Namen Gartenstraße. Später entstanden auch hier Wohngebäude und kleine Gewerbebetriebe. 1903 erfolgte die Umbenennung nach dem Dichter Joseph von Eichendorff (1788-1857) in Eichendorffstraße. Im Eckhaus zur Columbusstraße (Nr. 1) befand sich früher das Restaurant “ Wartburg”.
Ursprünglich trug die Emil-Ueberall-Straße ab 1881 den Namen Herbertstraße nach dem ältesten Sohn Bismarcks (1849-1904), der zeitweise preußischer Gesandter in Dresden war. Um 1890 waren hier die Gebäude der 36. Volksschule errichtet worden. 1962 erfolgte die Umbenennung in Ernst-Kießlich-Straße. Ernst Kießlich (1883-1958) war Vorsitzender des Betriebsrates im Eisenwerk Meurer in Cossebaude und nach 1933 im Widerstandskampf gegen die NS-Diktatur aktiv. In der Nachkriegszeit wirkte er u. a. als Stadtbezirksabgeordneter der SED und Schöffe. Nr. 6: Das Gebäude wurde 1875 vom evangelischen Marienverein als Kinderbewahranstalt errichtet. An diese Nutzung erinnern noch die Initialen “MV” am Eingangstor. Nach Zerstörung des alten Pfarrhauses an der Wernerstraße bezog in der Nachkriegszeit die Friedenskirchgemeinde das Gebäude. Seit 1976 befindet sich im Hinterhaus eine von der Diakonie betriebene Werkstatt für Behinderte. Außerdem hat hier das Evangelisch-lutherische Stadtjugendpfarramt seinen Sitz. Nr. 14: Im Hintergebäude dieses Hauses befand sich ab 1900 das Alexander-Bad, benannt nach seinem Besitzer Reinhold
Alexander Leuschner. Leuschner betrieb das private Wannenbad im Erdgeschoss und wohnte selbst im ersten Stock des Hauses. Da es in den meisten Arbeiterwohnungen noch keine Bäder gab, waren solche Reinigungsbäder für die persönliche
Hygiene unentbehrlich. Als eine der letzten Einrichtungen dieser Art existierte noch bis 1994 am Badweg das Volksbad
Löbtau. Das Alexanderbad wurde hingegen vermutlich bereits in den 1920er Jahren geschlossen. Danach nutzte die Allgemeine Ortskrankenkasse die Räumlichkeiten.
Die im südlichen Teil von Löbtau gelegene Frankenbergstraße wurde am 28. Dezember 1892 nach einem von ihr durchschnittenen Flurstück bezeichnet. Wenig später entstanden
im unteren Bereich die ersten Mehrfamilienhäuser. Neben Wohnhäusern und kleinen Gewerbebetrieben gab es im Eckhaus zur Reisewitzer Straße (Nr. 14) bereits vor dem Ersten
Weltkrieg eine Schankwirtschaft. Heute werden die Räume von einem Pizzaservice genutzt. Die heutige Frankfurter Straße wurde im Jahr 1896 angelegt und hieß zunächst Potschappler Straße. Grund für diese
Namensgebung war ihre Ausrichtung nach dem nahegelegenen Ort Potschappel, der sich 1921 mit weiteren Gemeinden zur Stadt Freital vereinigte. Wenig später entstanden hier Mehrfamilienhäuser in offener Bauweise. 1938 erfolgte die
Umbenennung in Holzweberstraße. Ebenso wie bei der benachbarten Planettastraße (heute Fritz-Schulze-Straße) solllte mit
dieser Benennung an einen nach dem Putschversuch in Östereich 1934 hingerichteten Kämpfer der nationalsozialistischen
Bewegung erinnert werden. Franz Holzweber war SS-Standartenführer und war am Attentat auf Bundeskanzler Engelbert Dollfuß beteiligt. 1945 erhielt die Straße ihren heutigen Namen nach der hessischen Großstadt Frankfurt am Main.
Bereits 1945 wurde diese Namensgebung aufgehoben und durch den Namen Fritz-Schulze-Straße ersetzt. Fritz Schulze (1903-1942) gehörte zu den Mitbegründern der revolutionären Künstlergruppe ASSO und war ab 1930 Mitglied der KPD. Gemeinsam mit seiner Frau, der Malerin Eva Schulze-Knabe, war er im Widerstandskampf gegen die Nazis tätig. 1941 wurde Fritz Schulze mit einigen Mitstreitern verhaftet und 1942 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Das Straßenbild dominieren mehrstöckige Wohnhäuser, darunter die im Bild zu sehende denkmalgeschützte Wohnanlage Fritz-Schulze-Straße 11-15.
Die Grillenburger Straße entstand Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Bebauung der Flächen südlich der Landstraße nach Freiberg. Ursprünglich wurde sie ab 1898 Kesselsdorfer Straße genannt (die heutige Kesselsdorfer Straße hieß damals Wilsdruffer Straße). Der auf Naußlitzer Flur gelegene Abschnitt trug ab 1897 den Namen Schulstraße, da sich hier das alte Naußlitzer Schulhaus befand. Nach der Eingemeindung der Vorstädte wurden 1904 beide Straßenabschnitte vereinigt und in Grillenburger Straße umbenannt. Namensgeber war die kleine Siedlung Grillenburg bei Tharandt.
Um 1900 entstanden an der Grillenburger Straße die ersten Gebäude, zu denen u.a. das Eckhaus zur Rabenauer Straße gehört (Nr. 11). Hier befand sich vor dem Ersten Weltkrieg die Schankwirtschaft “Zur Grillenburg”. Später nutzte viele Jahre ein Friseurgeschäft die Räume, bevor diese zu Wohnzwecken umgebaut wurden. Jüngeren Datums sind die unter Denkmalschutz stehenden Häuser Nr. 1-3, die 1927 als Teil einer Wohnanlage der Eisenbahner-Baugenossenschaft durch Curt Herfurth errichtet wurden.
Lampenfabrik Seifert:
1908 musste Seifert sein Unternehmen aufgeben und überließ die Räumlichkeiten der Firma Kretschmar, Bösenberg & Co., die als Dresdner Werkstätten für Beleuchtungswesen m.b.H. ebenfalls auf dem Gebiet der Lampenherstellung tätig war. Später wurden die Produktionshallen und der Mustersaal an verschiedene Unternehmen vermietet. So ist ab 1915 das ursprünglich in der Johannstadt (Blumenstraße 4) ansässige Metallwerk Kratos von Otto Bostelmann an der Gröbelstraße nachweisbar. Zuvor hatte bereits die durch einige Patentanmeldungen erfolgreiche Lyma-Vergaserfabrik Dietz & Co. ihren Sitz auf dem Grundstück.
Die nach 1890 in der Nähe des heutigen Conertplatzes angelegte Straße wurde ab 1894 zunächst Parkstraße genannt, womit dem parkartig gestalteten Gelände des damaligen Kronprinzenplatzes Reverenz erwiesen werden sollte. Um Verwechslungen mit der Parkstraße in der Innenstadt zu vermeiden, erfolgte nach der Eingemeindung 1904 die Umbenennung in Grumbacher Straße. Der Ort Grumbach gehört heute als Ortsteil zu Wilsdruff.
Markantestes Gebäude ist das spitzwinklige Eckhaus Nr. 17 an der Einmündung in die Tharandter Straße (Foto). Eigentümer des Wohn- und Geschäftshauses war zunächst die Actienbrauerei zu Reisewitz, die hier ab ca. 1905 die Schankwirtschaft "Zur Hopfenblüte" betrieb. Später wechselte der Name des Lokals in "Zur Hopfenranke". Zu DDR-Zeiten befand sich in den Räumen eine Konsum-Fleischerei, nach 1990 ein Imbiss. Seit 2011 werden die Räume als Matratzengeschäft genutzt.
Die Hermsdorfer Straße wurde kurz darauf mit Wohnhäusern bebaut, von denen die Häuser Nr. 5, 16 und 18 unter Denkmalschutz stehen. Hinzu kamen einige gewerbliche Unternehmen wie die von Paul Scholz gegründete Walzenmassefabrik und -gussanstalt auf der Hermsdorfer Straße 13. Nach 1945 befand sich hier bis zur Wende ein Zweigbetrieb des VEB Steppdeckenfabrik Waldenburg. Bemerkenswert ist die vom Architektenbüro Schilling & Gräbner entworfene Villa Nr. 16 im Jugendstil (Foto). Das Landhaus gehörte einst dem Löbtauer Gemeindeältesten Gustav Rudolf Friedrich. Später nutzte es die Stadt Dresden als Betreuungsstelle des Vereins für Mütter- und Säuglingsfürsorge und als Stadtwohlfahrtsamt. Nach 1945 befand sich hier bis 1991 ein Kindergarten mit Schulhort.
Die Klingestraße erhielt ihren Namen 1899 nach dem Löbtauer Unternehmer Alfred Klinge (1846-1910), der eine
Ledertreibriemenfabrik besaß und sich durch einige Stiftungen für das Gemeinwohl verdient machte. Hier befand sich bis zum Ersten Weltkrieg die Gemeindegärtnerei Löbtau, welche später der zunehmenden Bebauung weichen musste.
1911 wurden an der Klingestraße 14-22 und der Dölzschener Straße 17-23 einige Wohnhäuser der Krenkel- und der Johann-Meyer-Stiftung erbaut. Die Entwürfe für die denkmalgeschütze Wohnanlage stammen von Hans Erlwein, die
Fassadengestaltung übernahm Prof. Paul Rößler, ein Mitglied der renommierten Künstlervereinigung “Zunft”. Mit dem Bau der
durch die beiden Stiftungen finanzierten Arbeiterwohnhäuser setzte Erlwein erstmals in seiner Funktion als Dresdner Stadtbaurat moderne Auffassungen des Wohnungsbaus um. In Anlehnung an die kurz zuvor fertig gebaute Gartenstadt
Hellerau erhielten auch die Löbtauer Wohnhäuser Grün- und Erholungsflächen sowie gemeinsame Spiel- und Wäscheplätze. Außerdem wurden viele Wohnungen mit Balkons ausgestattet. 1913 waren diese Gebäude Exponat der Großen Berliner
Kunstausstellung. 1996 wurde die Siedlung unter Beachtung denkmalpflegerischer Aspekte umfassend saniert.
Die Lange Straße entstand Ende des 19. Jahrhunderts zunächst als Verbindung zwischen Stollestraße, Kesselsdorfer und
Saalhausener Straße und wurde 1898 wegen ihrer Länge so benannt. Im Zuge der Entstehung weiterer Wohnviertel erfolgten
1912 und 1929 in Richtung Süden Verlängerungen der Straße, die seitdem auch Naußlitzer Flur berührt. Ab 1929 wohnte bis
zu seinem Tod 1977 der Maler und Zeichner Richard Bernhardt (1900-1977) auf der Langen Straße 29. Bernhardt, der
beruflich bei der Stadtverwaltung tätig war, schuf in seiner Freizeit zahlreiche Aquarelle, Feder und Bleistiftzeichnungen von Dresden und seiner Umgebung.
Die Leumerstraße wurde am 20. Februar 1894 nach dem Gärtnereibesitzer Karl Gottlieb Leumer (1813-1877) benannt, welcher so für seine Zuwendungen an die örtliche Schule und Kirchgemeinde geehrt werden sollte. Gemeinsam mit seiner Frau begründete er die Leumer-Stiftung, die alljährlich Weihnachtsgeschenke für bedürftige Kinder des Ortes finanzierte. Die meisten Wohnhäuser entstanden um 1900, einige Baulücken wurden nach 1990 geschlossen.
Der heute nicht mehr vorhandene Löbtauer Weg gehörte einst zu den wichtigsten örtlichen Verkehrsverbindungen und führte
von der Freiberger Straße zur Weißeritz, die auf einem schmalen Holzsteg, dem sogenannten “Schindersteg” überquert
wurde. Von hier aus verlief er durch den alten Dorfkern bis zur Freiberger Chaussee (Kesselsdorfer Straße). 1478 wurde er
erstmals als Lobetawer Weg erwähnt. 1549 ist er als Lobder Weg, später auch als Dresdner Weg in den Karten verzeichnet.
Im Zuge der weitgehenden Bebauung der Löbtauer Fluren verschwand dieser alte Weg, dessen Verlauf heute kaum noch
erkennbar ist. Bis 1879 befand sich an der Freiberger Straße die kurfürstliche, später königliche Ziegelei, weshalb dieser Wegabschnitt um 1845 auch als Ziegelsteig bezeichnet wurde. Die heutige Lübecker Straße bestand bereits im 16. Jahrhundert als Verbindungsweg von Löbtau über Cotta nach Briesnitz.
Die von den Bewohnern als Weg zur Kirche genutzte Straße trug deshalb auch den Namen Löbtauer Kirchweg. Später wurde
sie auf Cottaer Flur zeitweise Kohlenstraße genannt, da über diesen Weg die Kohle des Döhlener Reviers transportiert wurde.
1904 erhielt sie zusammen mit der Cottaer Straße in Löbtau den Namen Lübecker Straße. Markantestes Gebäude ist das Cottaer Rathaus.
Stadtgut Löbtau (“Sauerbratenschänke”): Das im Besitz der Stadt Dresden befindliche Gut wurde 1568 auf Löbtauer Flur
gegründet und besaß die Konzession zum Wein- und Bierschank, Branntweinbrennen, Backen und Schlachten. 1756 richtete
der Fleischer Jeremias Naumann in den Räumen seine Fleischerei ein, die er zugleich auch als Gastwirtschaft betrieb und
etappenweise ausbaute. Dieses alte Gasthaus war Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Namen “Sauerbratenschänke” ein
beliebtes Ausflugsziel. Die als “Original” geltende Gastwirtin Braune bot hier preiswerten Sauerbraten an, der weit über
Löbtau hinaus einen hervorragenden Ruf besaß. Später wurde die Gaststätte offiziell “Bürgergarten” genannt. Besitzer des
Stadtgutes war ab 1857 der Unternehmer Ludwig Bramsch, der wesentlich zu Löbtaus Entwicklung zum Industrievorort beitrug.
1945 wurde das Gebäude Lübecker Straße 19 schwer beschädigt und später nur teilweise wiederaufgebaut. Von den ehemals landwirtschaftlich genutzten Nebengebäuden sind heute noch ein Wirtschaftshof (Nr. 20) und das frühere Wohnhaus
(Nr. 18) erhalten. Beide entstanden um 1850 und weisen noch Merkmale der früheren Nutzung wie Ladeluken und Einfahrtstore auf. Der Gebäudekomplex wird heute gewerblich genutzt. Nr. 47:
Auf diesem Grundstück befand sich einst die Städtische Abdeckerei, deren Wohn- und Verwaltungsgebäude bis heute erhalten blieb. Diese wurde Anfang des 20. Jahrhunderts an der Stadtgrenze zu Cotta errichtet. 1946 entschied man sich wegen der “militaristischen” Namensgebung für eine erneute
Umbenennung in Mohorner Straße. Die Gemeinde Mohorn befindet sich in der Nähe von Wilsdruff im heutigen Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge. Neben Wohnhäusern aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg blieb an der Mohorner
Straße 12 auch das Gebäude einer ehemaligen Glockengießerei erhalten. Hier ist seit 2009 ein Pflegeheim für Demenzkranke untergebracht (Foto). 1933 wurde die Paschkystraße in Pfordtenstraße umbenannt. Mit dieser Namensgebung sollte an den 1923 vor der Feldherrnhalle in München bei einem Putschversuch gefallenen Theodor von der Pfordten erinnert werden. Die Benennung wurde nach Ende der nationalsozialistischen Herrschaft wieder rückgängig gemacht. Bereits vor 1945 führte die Straße halbkreisförmig von der Tharandter bis zur Habsburgerstraße (heute Fritz-Schulze-Straße), wurde später jedoch unterbrochen. Im Zuge einer Bebauung der noch vorhandenen Freiflächen 2015 stellte man den ursprünglichen Verlauf wieder her.
Bis zur Zerstörung 1945 existierte im Eckhaus zur Kesselsdorfer Straße die “Musenhalle” mit dem Kino “Li-Mu”. Nach dem Krieg entstand auf dem Nachbargrundstück ein
eingeschossiges Gebäude mit der beliebten Wohngebietsgaststätte “Berolina”. Seit 2006 befindet sich in diesen Räumlichkeiten das Restaurant ”Mephisto”. Unweit davon öffnete
2006 im Haus Poststraße 12 das inzwischen wieder geschlossene französische Café-Restaurant “Mon Village”.
Im Gegensatz zu anderen Löbtauer Straßen war die Reisewitzer Straße ursprünglich als direkte Verbindung zwischen Plauenschem Grund und Elbe konzipiert und wurde deshalb auf 17 Meter Breite ausgebaut.
Später verhinderte der Bau der Friedenskirche die vollständige Umsetzung des von Emil Ueberall entworfenen Konzepts, so dass die Straße heute vor der Kirche endet (Foto um 1910). Die Saxoniastraße wurde nach 1890 angelegt und zunächst nach dem früher hier befindlichen Kanonenbohrwerk
benannt. 1897 erhielt sie den Namen Saxoniastraße, der auf die weibliche Allegoriegestalt “Saxonia” zurückgeht, die als Personifizierung und Schutzpatronin des Landes Sachsen gilt. Der Schillingplatz und die anschließende Schillingstraße erhielten ihren Namen 1893 nach dem bedeutenden Bildhauer
Johannes Schilling (1828-1910). Schilling wurde u. a. als Schöpfer der Figurengruppe an der Freitreppe zur Brühlschen Terrasse, des Semper- und Rietscheldenkmals in Dresden und des Goethe-Schiller-Denkmals in Weimar bekannt. 1883
erhielt er die Ehrenbürgerwürde von Dresden. Eine Plastik des Bildhauers wurde nach 1945 in den Grünanlagen an Stelle des zerstörten Löbtauer Rathauses aufgestellt. 2012 kehrte sie nach Niedersedlitz zurück. Die frühere Kirchstraße erhielt 1904 den Namen Stollestraße nach dem Schriftsteller und Verleger Ludwig Ferdinand Stolle
(1806-1872). Stolle gab in Dresden das humoristisch-politische Blatt “Der Dorfbarbier” heraus und verfasste zahlreiche Romane mit meist historischem Inhalt. Die 1893 angelegte Straße erhielt nach ihrer Fertigstellung zunächst nach dem preußischen Generalfeldmarschall Albrecht Emil
Theodor Graf von Roon (1803-1879) den Namen Roonstraße. Als Kriegsminister und enger Vertrauter Bismarcks leitete er
den Umbau der preußischen Armee und verfasste zahlreiche militärgeografische Werke. Hier befand sich ab 1890 auch das gemeindeeigene Löbtauer Gaswerk. 1946 wurde die Roonstraße nach der sächsischen Kleinstadt Waldheim in Waldheimer
Straße umbenannt. An der Wernerstraße 1 befand sich einst die 1866 errichtete alte Löbtauer Dorfschule, die ab 1874 als Gemeindeamt diente.
1879 folgte eine katholische Kinderbewahranstalt. Regelmäßig besuchte Königin Carola die von ihr finanzierte Einrichtung.
Später entstanden in unmittelbarer Nachbarschaft das der Armenfürsorge gewidmete Albertstift und eine Volksküche.
Zu den markantesten Gebäuden der Wernerstraße gehört die 1890/91 nach Plänen Christian Friedrich Arnolds errichtete und 1945 schwer beschädigte evangelische Friedenskirche. Auf dem Nachbargrundstück stand das 1882 erbaute Pfarrhaus der
Kirche (Nr. 22). Dieses Gebäude fiel, ebenso wie einige Wohnhäuser und das Schulhaus an der Ecke zur Gröbelstraße, den Bomben des Zweiten Weltkriegs zum Opfer. Heute prägen vorrangig Wohnhäuser, aber auch noch einige Baulücken das
Straßenbild. Die Wohnanlage Wernerstraße 12-18, zu der auch das Haus Columbusstraße 11 gehört, entstand nach dem
Ersten Weltkrieg für den Gemeinnützigen Bauverein Dresden. Auf einer Freifläche zwischen Kesselsdorfer und Wernerstraße wurde 2011/12 ein modernes Seniorenzentrum für Demenzkranke mit 116 Plätzen gebaut. Fotos: Häuser an der Einmündung Kesselsdorfer/Wernerstraße um 1900 (links) und kurz vor dem Abriss im
September 2006. In dem Flachbau ganz links befand sich einst das beliebte Löbtauer Café “Zum Frieden”. Die Ende des 19. Jahrhunderts im Süden der Löbtauer Flur angelegte Straße wurde ab 1898 zunächst Coschützer Straße
genannt. 1904 erfolgte die Umbenennung in Zauckeroder Straße. Zauckerode ist heute ein Ortsteil von Freital. Als erste
Wohnhäuser entstanden um 1900 die Gebäude Zauckeroder Straße 1 bis 7. Bauherr war der Löbtauer Unternehmer Richard
Riedrich, der seinen Firmen- und Wohnsitz auf der Zauckeroder Straße 1 hatte. 1926 folgte nach Entwürfen des Architekten Curt Herfurth die Wohnsiedlung Nr. 4-10. Der heute nicht mehr vorhandene Ziegelweg führte einst von der Tharandter Straße zur Ziegelei Reisewitz. Im Zuge des
Ausbaus des Stadtviertels und der Anlage der Reisewitzer Straße und der Frankenbergstraße wurde die Bezeichnung 1898 aufgehoben und der Feldweg wenig später überbaut. |
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