Der Südraum des Elbtales wurde bereits zwischen dem 1. und 5. Jh. von den Stämmen
der Elbgermanen besiedelt. Bevorzugte Wohnplätze lagen im Tal des Kaitzbaches und in der Umgebung des auch im Winter eisfreien Heiligen Borns in Leubnitz.
Frühgeschichtliche Funde wurden auch in Mockritz und im Raum Leubnitz/Goppeln an der Friebelstraße gemacht. Nach Abwanderung der Germanen rückten slawische Völker
vor, die erste feste Siedlungen anlegten. Die typischen Rundweiler dieser Zeit lassen sich noch heute in vielen Dorfkernen des Dresdner Südens erkennen.
Zu den südöstlichen Stadtteilen Dresdens gehören die aus solchen Siedlungen hervorgegangenen ehemaligen Dörfer
zwischen Leubnitz-Neuostra und der Stadtgrenze zu Heidenau. Bedeutendste Orte waren Leubnitz mit seinem Klosterhof
und Lockwitz, wo sich einst ein Rittergut befand. Das Klostergut Leubnitz bildete bis zu seiner Auflösung 1550 ein
wichtiges wirtschaftliches Zentrum im Dresdner Elbtal und besaß umfangreiche Grundflächen in zahlreichen Dörfern der Umgebung. An die enge Bindung an das Mutterkloster Altzella bei Nossen erinnert noch der Straßenname Zellescher Weg, dessen Verlauf jedoch nicht mehr der ursprünglichen Streckenführung entspricht.
Als weitere wichtige Verkehrsverbindung bildete sich im 17./18. Jh. die
Alte Teplitzer Poststraße heraus, die auf einen mittelalterlichen Fahrweg zur Burg Dohna und von dort weiter nach Böhmen zurückgeht. Erst nach dem Ausbau der
Chausseen über Dippoldiswalde und durch das Elbtal verlor diese Straße ihre Bedeutung. Leider ist im Stadtgebiet von
Dresden keiner der früher vorhandenen Meilensteine erhalten geblieben. Diese finden sich jedoch noch fast vollständig im oberen Erzgebirge. Die Dörfer
im Südosten der Stadt konnten ihr früheres Aussehen zum Großteil bewahren, da sich in diesem Gebiet kaum
Industriebetriebe niederließen und auch großstädtische Bebauung bis heute fehlt. Eine Ausnahme bildete die Industriegasse
an der 1846 eröffneten Bahnstrecke zwischen Strehlen und Reick sowie die sich anschließenden Villenviertel rund um den
Wasaplatz. Neben der vorherschenden Landwirtschaft entstanden im 19. Jh. zahlreiche Ziegeleien, die die hier liegenden
Lehmvorkommen ausbeuteten. Einige neue Wohnsiedlungen wurden in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg angelegt. Zwischen 1903 und 1930 wurden die Dörfer nach Dresden eingemeindet.
Nach 1945 folgten an verschiedenen Stellen Neubausiedlungen, denen um 1980 auch der frühere Dorfkern von Prohlis zum
Opfer fiel. Die Bautätigkeit nach 1990 konzentrierte sich auf den Bereich Reick - Prohlis zu beiden Seiten der Dohnaer
Straße, wo große Einkaufsmärkte entstanden. Außerdem wurden in Nickern und auf der Leubnitzer Höhe größere Wohnparks errichtet. Als jüngster Stadtteil kam 1999 Kauscha von Bannewitz zu Dresden. |