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Die Straße Am Biedersberg wurde 1927 nach einem alten Flurnamen, dem "Biedersberg", benannt. Die Anlage erfolgte im Zusammenhang mit dem Bau einer Einfamilienhaussiedlung südlich des Moritzburger Wegs.
Die Gebäude der Straße Am Dorffrieden im Hellerauer “Kleinhausviertel” wurden 1910 von Hermann Muthesius entworfen. Typisch für diese Häuser aus der Anfangsphase Helleraus sind die Wechsel zwischen Traufe und Giebel, die der Reihenhauszeile einen abwechslungsreichen Charakter verleihen.
Der westlich des Festpielhauses gelegene Fußweg zur Boltenhagener Straße wurde Mitte der 1920er Jahre als Planstraße 23 angelegt und 1927 zunächst mit Am Sorbenlager bezeichnet. Vermutlich sollte mit dieser Namensgebung an die slawische Besiedlung der Region erinnert werden. Mit der Begründung, dass hier ein konkreter historischer Bezug fehlt, beschloss der Hellerauer Gemeinderat 1938 die Umbenennung in Am Festspielhaus.
Zu den Bewohnern der Häuser gehörten u.a. der Schriftsteller Max Adler (Nr. 23), der Architekt Karl Hübner (Nr. 103) und der Direktor der Heimstättengesellschaft Sachsen Hans Brader (Nr. 109). Im Wohnhaus Nr. 8 lebte zeitweise die Textilgestalterin Charlotte Krause (1879-1968). Sie war eng mit den Deutschen Werkstätten verbunden und gehörte dem Deutschen Werkbund an. Später verzog sie in die Nr. 52, 1927 zum Ruscheweg 7. Im Haus Am grünen Zipfel 1 befand sich 1913 das private Schulheim für eine Höhere Schule.
Fotos: Die Hellerauer Wohnzeile Am Grünen Zipfelum 1909 und 2010
Die Straße Am Pfarrlehn erinnert an die Gründung der Klotzscher Kirche, als die Bauern zur Finanzierung des Baus einen Teil ihrer hier gelegenen Felder an die Kirche abgeben mußten. Die ersten Gebäude entstanden ab 1913 nach Entwürfen von Heinrich Tessenow (Nr. 2-16). 1937 wurden für die Baugenossenschaft Hellerau Reihenhäuser gebaut (Nr. 28-40), mit deren Fertigstellung der Aufbau der Gartenstadt vorerst abgeschlossen wurde. Zwischen 1997 und 1999 entstanden weitere Ein- und Zweifamilienhäuser nach Entwürfen des Radeberger Büros Baltin & Partner.
Im Wohnhaus Am Schänkenberg 24 lebte in den Zwanziger Jahren die Übersetzerin Grete Fantl. Sie war in erster Ehe mit dem Musikkritiker der "Dresdner Neuesten Nachrichten" Dr. Leo Fantl verheiratet und unterhielt in ihrem Wohnhaus einen literarischen Salon. 1924 gründete sie gemeinsam mit Alice Rühle-Gerstel die Dresdner Ortsgruppe des Internationalen Vereins für Individualpsychologie. Wegen ihrer jüdischen Herkunft musste sie nach 1933 emigrieren und lebte später in der USA.
Die Straße Am Schulfeld entstand nach 1990 im Zusammenhang mit dem Bau einer neuen Wohnsiedlung. Im März 1997 erhielt sie ihren in Bezug auf das am nördlichen Ende der Straße gelegene alte Schulhaus von Klotzsche.
Die unmittelbar in der Nähe der Autobahn verlaufende Straße Am Seehügel entstand um 1935 und wurde zunächst Siedlerstraße genannt. Ihr Bau war durch die Anlage der Autobahn notwendig geworden, um drei hier gelegene Grundstücke erreichen zu können. 1940 wurde sie in Am Seehügel umbenannt. Namensgeber war ein kleiner Teich unmittelbar an der Straße.
An der Straße Am Sonnenhang entstand das erste Haus 1910 nach einem Entwurf von Mackay Hugh Baillie Scott. In den 1930er Jahren wurde die Bebauung durch eine Holzhaus-Mustersiedlung der Deutschen Werkstätten vervollständigt. Die 15 Typenbauten wurden z. T. von bekannten Architekten wie Wilhelm Kreis (Nr. 1 - "Flitterwochenhaus", Nr. 6 und Nr. 19), Oswin Hempel (Nr. 9, 11, 13 und 15), Eugen Schwemmle (Nr. 3, 4, 5 und 7) und Wilhelm Jost (Nr. 8) gestaltet und waren Beginn der Serienfertigung von Wohnhäusern in den Hellerauer Werkstätten. 1934 erfolgte die offizielle Benennung der Straße “Am Sonnenhang”. 2001 entstand ein moderner Ergänzungsbau des Architekten Peter Zirkel, der die Tradition der Holzhaussiedlung in zeitgenössischer Gestaltung fortsetzt.
Foto: Musterhäuser Am Sonnenhang
Die Flurbezeichnung “Talckenberg” ist bereits auf alten Karten eingetragen und findet sich auch in den Klotzscher Dorfrügen, da sich hier eine der Viehtreiben des Dorfes befand. 1910 erhielt die Straße offiziell ihren Namen. Gleichzeitig errichtete Richard Riemerschmid die in einer leichten Biegung verlaufende Häuserzeile Nr. 2-14. Die meisten Gebäude Am Talkenberg wurden jedoch erst in der zweiten Phase des Ausbaus der Gartenstadt nach dem Ersten Weltkrieg errichtet. Unter Wahrung der ursprünglichen Konzeption der Gartenstadt entstanden hier 1921/22 einige Lehr- und Musterhäuser in Holzbauweise, die von Paul Naumann entworfen wurden. Das erste Holzmusterhaus Helleraus befindet sich in unmittelbarer Nähe auf dem Werksgelände und war Auftakt zur industriellen Fertigung solcher Gebäude in den Deutschen Werkstätten. Weitere Holzhäuser stammen aus den Jahren 1934 und 1935 und wurden von Wilhelm Jost (Nr. 3, 5 und 7), Oswin Hempel (Nr. 9), Adelbert Niemeyer (Nr. 11 und 13) und Erich Loebell (Nr. 15) entworfen. Im Wohnhaus Am Talkenberg 20, 1920 von Rudolf Stegemann entworfen, lebte in den Zwanziger Jahren Johannes Schomerus. Er war Geschäftsführer des sächsischen Landesverbandes für Obst- und Weinbau und legte 1920 eine Lehr- und Mustergartenanlage an, in der interessierten Siedlern Obst- und Gemüseanbau sowie Kleintierhaltung zur Selbstversorgung vorgeführt wurde.
Fotos: Siedlungshäuser Am Talkenberg
Foto: Wasserturm Hellerau (Wikipedia/Paulae)
Die Straße An den Teichwiesen verbindet den Brunnenweg mit dem Hohen Weg und wurde 1927 benannt. Der Straßenname erinnert an die einst hier gelegenen Fischteiche.
Die Straße An der Höhe entstand um 1930 und wurde zunächst An der Berglehne genannt. Da es am Weißen Hirsch bereits eine gleichnamige Straße gab, erfolgte im September 1953 die Umbenennung in An der Höhe.
Die Straße An der Lehmkuhle in der Nähe des Festspielhauses ist erstmals 1935 im Adressbuch verzeichnet. Die Namensgebung bezieht sich vermutlich auf einen Flurnamen.
Im Wohnhaus Nr. 4 lebte bis zu seinem Tod 1962 der Grafiker Wilhelm Schubert (* 1889). Der gelernte Lithograph arbeitete als Zeichner in den Dresdner Druckwerkstätten und gehörte der Agitprop-Landesleitung der KPD in Sachsen an. Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf er zahlreiche politische Plakate und erhielt für seinen Entwurf zu den 3. Weltfestspielen der Jugend und Studenten 1951 den Nationalpreis der DDR. Nach seinem langjährigen Wohnort nannte er sich Wilhelm Schubert-Hellerau.
Foto: Doppelhäuser von Hermann Muthesius An der Winkelwiese
Zu den ältesten Wohngebäuden gehört das Haus Denso (Nr. 1), 1910 von German Bestelmeyer entworfen. Bauherr und erster Bewohner war der Schmetterlingsforscher Oskar Max Friedrich Paul Denso (1873-1944), der mit einer Adoptivtochter von Eduard Schnorr von Carolsfeld verheiratet war. Denso studierte zunächst Technik und war als Privatdozent in der Schweiz tätig. Autodidaktisch widmete er sich der Erforschung und fotografischen Dokumentation von Schmetterlingen. Ab 1910 war er an der Bildungsanstalt Hellerau angestellt und verfasste zahlreiche Artikel für wissenschaftliche Publikationen. Seine Hybriden- und Faltersammlung befindet sich heute im Museum für Tierkunde.
Auf dem Sand Nr. 11, 1910 von Hermann Muthesius entworfen, wohnte in den Anfangsjahren die am Festspielhaus tätige Rhythmik-Pädagogin und stellvertretende Direktorin der Bildungsanstalt Nina Gorter (1866-1922). Später bezog der Verleger Jakob Hegner die Villa. Nach verlegerischer Tätigkeit in Leipzig und Berlin gründete er 1912 in Hellerau die “Neuen Blätter”, in denen die Werke zeitgenössischer Autoren wie Paul Claudel, William Butler und Theodor Däubler herausgegeben wurden. 1930 musste Hegner Hellerau aus wirtschaftlichen Gründen verlassen.
Fotos: Auf dem Sand 10 und 17 (Wikipedia / Paulae)
Die Straße Beim Gräbchen (bis 1912 Am Gräbchen) wurde 1910 im sogenannten “Kleinhausviertel” angelegt, in dem neben Reihen- auch Einzelhäuser vorgesehen waren. Die Entwürfe für diese Siedlung stammen von Hermann Muthesius. Auffallend sind die beiden Wohnhäuser Beim Gräbchen Nr. 2 und 4, die mit ihrer aufwendigen Gestaltung und den in die Fassade integrierten Balkons den Werksmeistern der Deutschen Werkstätten vorbehalten waren.
Fotos: Blick in die Straße Beim Gräbchen um 1915
Der ab 1940 benannte ehemalige Gartenweg in Hellerau erhielt 1953 seinen heutigen Namen Blumenweg. Grund der Umbenennung war die Doppelung dieses Namens nach der Eingemeindung des Ortes nach Dresden.
Der Finkensteig geht auf einen alten Verbindungsweg oberhalb des Klotzscher Dorfkerns zurück. Dieser blieb zunächst namenlos und wurde erst Ende der 1930er Jahre mit der Errichtung der ersten Häuser Langer Weg genannt. Da es mit der Eingemeindung Helleraus diesen Straßennamen zweimal in Dresden gab, erfolgte im September 1953 die Umbenennung in Finkensteig. In den 1990er Jahren erfolgte eine Verlängerung des Weges zur Erschließung des Neubaugebietes Am Pfarrlehn.
Der Friedersdorfer Weg entstand in den 1920er Jahren als Verbindung zwischen den Straßen An den Teichwiesen und Am Torfmoor. Wegen seiner Lage wurde er anfangs Im Grunde benannt. Im September 1953 erfolgte die Umbenennung nach dem kleinen Ort Friedersdorf, einem Ortsteil von Weixdorf.
Die am westlichen Ortsrand von Hellerau gelegene Straße Grüne Aue entstand Mitte der 1930er Jahre im Zusammenhang mit dem Bau einiger Doppelhäuser. Nach 1990 wurde der in südlicher Richtung zur Radeburger Straße führende Fußweg in die Straße einbezogen.
Die Straße Grüne Telle zweigt vom Moritzburger Weg ab und wurde 1927 angelegt. Der Name stammt von einer alten Flurbezeichnung. Als Fortsetzung des bebauten Abschnitts führt sie durch die Dresdner Heide bis zum Augustusweg. Architektonisch interessant sind die Wohnhäuser Nr. 4 und Nr. 6. Das ältere (Nr. 6) wurde 1931 vom Tessenow-Schüler Fritz Steudtner (1896-1986) entworfen. Erster Bewohner war der Maler und Grafiker Paul Sinkwitz (1899-1981), der zu den bedeutendsten Vertretern der Werkkunst gehörte und ab 1947 Mitglied der Künstlergruppe "Das Ufer" war. Nach Sinkwitz´ Übersiedlung in die Bundesrepublik 1955 übernahm die Malerin Dore Mönkemeyer-Corty (1890-1970) das Haus. Bekannt wurde sie vor allem als Plakatgestalterin, u.a. für die 2. Deutsche Kunstausstellung 1949. Außerdem schuf sie gemeinsam mit ihrem Mann Fritz einige Reliefs beim Wiederaufbau des Dresdner Rathauses und malte die Dorfkirche von Schellerhau aus. Auf dem Nachbargrundstück befindet sich eines der für Hellerau typischen Holzhäuser. Das Gebäude (Nr. 4) wurde 1935 von der Firma Isartaler Holzhausbau aus München errichtet.
In der Nachkriegszeit entstanden am Heideweg weitere Einfamilienhäuser, die vorrangig für Angehörige der aus Dessau nach Klotzsche verlegten Flugzeugwerft gedacht waren. Im Volksmund wurde diese Siedlung deshalb auch als “Klein Dessau” bzw. Dessauer Siedlung bezeichnet.
1993 wurde die Schroederstraße nach dem Architekten Heinrich Tessenow benannt. Tessenow (1876-1950) war maßgeblich am Aufbau der Gartenstadt beteiligt und entwarf auch das Festspielhaus. Zwischen 1920 und 1926 gehörte er als Professor der Dresdner Kunstakademie an. Auf dem Grundstück Schulweg 20 hatte früher das Feuerlöschgerätewerk Kurt Schöne seinen Sitz. Die Entwürfe für den Gebäudekomplex stammten von Kurt Frick. Das Unternehmen stellte in den 1920er Jahren Feuerspritzen und ähnlichen Feuerwehrbedarf her und wurde am 1. März 1937 von der Maschinen- und Feuerwehrgerätefabrik v. Sachsen-Coburg übernommen. Besitzer war Prinz Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha. 1946 wurde das Unternehmen demontiert. Unweit davon befand sich ab 1928 die im Auftrag der Baugenossenschaft Hellerau errichtete Feuerwache des Ortes.
Foto: Blick zum von Heinrich Tessenow entworfenen Festspielhaus
Der Hohe Weg verbindet den Moritzburger mit dem Friedersdorfer Weg und wurde im November 1927 benannt. Die Namensgebung erfolgte wegen seiner Lage. Zu den Bewohnern gehörte der Lehrer und Ortschronist Kurt Gerlach, Vater der Schriftstellerin Tine Schulze-Gerlach und Großvater des unter dem Namen "Muck" bekannten Schlagersängers Hartmut Schulze-Gerlach (Nr. 10).
Der Kiefernweg im Westen des Ortsteils an der Grenze zu Rähnitz wurde Anfang der 1930er Jahre angelegt und trägt seinen Namen seit 1935. Zunächst nur eine kurze Sackgasse bis zur Einmündung des Birkenweges wurde er später bis zur Straße Am Torfmoor verlängert. Ab 1935 befand sich hier die Endstelle der Straßenbahn, die 1938 schließlich die noch heute vorhandene Gleisschleife weiter westlich erhielt.
Der Kirchsteig ist Teil einer alten Wegeverbindung, die einst von Klotzsche über Trachenberge bis nach Dresden führte und von den Einwohnern bei ihrem langen Gang zur Frauenkirche genutzt wurde. Nach der Bildung einer eigenen Kirchgemeinde verlor er seine Bedeutung. Der verbliebene Abschnitt auf Hellerauer Flur erhielt 1914 den Namen Am Kirchsteig und wurde später auch als Kirchweg bzw. Kirchsteig bezeichnet, wobei letztere Namensgebung heute die amtliche ist. Nach 1990 entstand am Kirchsteig und den angrenzenden Straßen eine kleine Wohnanlage.
Der Klotzscher Weg bildet die östliche Flurgrenze von Hellerau zum Nachbarort Klotzsche und wurde früher als Dresden-Klotzscher Weg bezeichnet. Seinen heutigen Namen erhielt er erst um 1950.
Der Kurze Weg ist eine kleine Verbindungsstraße, die vom Hellerauer Markt zur Straße Am Hellerrand fahrt. Seinen Namen erhielt er 1910 beim Bau der Gartenstadt. Die meisten Wohnhäuser an der Straße entstanden nach Entwürfen von Richard Riemerschmid. 1931 folgte im Zusammenhang mit der Komplettierung des Marktes Haus Nr. 2 durch den Architekten Rudolf Kolbe.
Fotos: Wohnhausgruppe von Richard Riemerschmid (links)
und ein Blick zum Hellerauer Markt um 1915 (SLUB / Fotothek)
Der Lausaer Weg bekam seinen Namen erst im Februar 1993, wobei der seit 1999 ebenfalls zu Dresden gehörende Weixdorfer Ortsteil Lausa Namenspate war. Mit dem Ausbau der Autobahn wurden einige alte Verbindungen, so auch die Mühlenstraße (Lausaer Straße) in Rähnitz unterbrochen, und die Straßen deshalb neu geordnet. Ein Abschnitt des Brunnenweges wurde dabei der Boltenhagener Straße zugeordnet, seine Verlängerung sowie der abgetrennte Abschnitt der früheren Mühlenstraße erhielten den Namen Lausaer Weg.
Der Markt wurde als künftiges Zentrum der Gartenstadt Hellerau bereits von Richard Riemerschmid geplant. 1910/11 entstanden an der Südwestseite des Platzes nach seinem Entwurf die ersten Gebäude mit Läden und Postamt. Infolge des Ersten Weltkrieges konnte das Ensemble jedoch nicht vollendet werden. Erst 1929/30 wurde der Markt durch den Architekten Rudolf Kolbe verändert fertig gestellt. Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wurden 1996-98 saniert. Im Eckhaus zum Hirtenweg befindet sich seit 1930 das heute als Speisegaststätte geführte Kaffee Hellerau.
Fotos: Der Hellerauer Markt mit den Bauten Richard Riemerschmids (links) und Rudolf Kolbes (rechts)
Der Moritzburger Weg ist Teil eines alten Verbindungsweges zwischen Schloss Pillnitz und dem Jagdschloss in Moritzburg, welcher vor allem im 17./18. Jahrhundert gern von den Jagdgesellschaften der Wettiner genutzt wurde. In der Nähe der Kreuzung des Weges mit der Königsbrücker Straße erinnert ein mittelalterliches Steinkreuz an den Tod des Reitknechtes Jonas Daniel, der hier 1402 während einer Fehde ums Leben kam. 2002 wurde ein erläuternde Gedenktafel aufgestellt.
Die Bezeichnung Ruscheweg geht auf einen früheren Flurnamen zurück. Wie auch bei der Klotzscher Straße An den Ruschewiesen erinnert dieser Name vermutlich an eine frühere Signalanlage, bei der in Kriegszeiten mit Hilfe einfacher Klöppel und Schlagbretter die Bevölkerung gewarnt wurde. Die Wohnhäuser Ruscheweg 1-13 entstanden um 1910 und stammen von Richard Riemerschmid. Im Wohnhaus Ruscheweg 15 lebte vor dem Ersten Weltkrieg der Architekt Kurt Frick (1884-1963). Gemeinsam mit Richard Riemerschmid, Heinrich Tessenow und Hermann Muthesius war Frick maßgeblich am Aufbau der Gartenstadt beteiligt und entwarf neben mehreren Wohngebäuden die Hellerauer Volksschule. Auch in Seidnitz sind noch einige von ihm geplante Wohnhäuser erhalten. 1953 entstand durch freiwillige Arbeitseinsätze der Anwohner am Ruscheweg eine kleine Grünanlage. Die nach Plänen des Gärtnermeisters Erwin Fritzsche gestaltete Anlage ist ein typisches Zeugnis der Gartengestaltung der 1950er Jahre. 2016 wurde die Fläche in einen Volkspark umgestaltet. Neben der Einbeziehung bereits vorhandener Elemente wurde dabei eine Pergola geschaffen und neue Sitzgelegenheiten aufgestellt. Für die Gestaltung erhielt die Anlage beim Wettbewerb "Gärten in der Stadt" 2017 einen Sonderpreis des sächsischen Umweltministeriums.
Foto: Blick in den Ruscheweg um 1920
Die Wohnhäuser am Urnenfeldweg wurden 1922/24 nach einem Entwurf E. Lüdeckes gebaut. Der Architekt koppelte elf Reihenhäuser mit schmalen Zwischenbauten zu einer Wohnzeile zusammen, was dem Block den Namen “D-Zug” einbrachte.
Der Valeria-Kratina-Weg wurde 2005 in der Nähe des Festspielhauses zur Erschließung eines neuen Wohngebietes angelegt. Mit der Namensgebung wird an die Tänzerin, Regisseurin und Choreografin Valeria Kratina-Köhler (1892-1983) erinnert, welche zu den Wegbereiterinnen des modernen Ausdruckstanzes gehörte. Zeitweise arbeitete sie als Ausbilderin für “Ästhetische Körperbildung” an der Neuen Schule Hellerau.
Die Wilhelm-Külz-Straße, an der Ortsgrenze zu Rähnitz gelegen, erhielt ihren Namen Anfang der 50er Jahre nach dem liberalen Politiker Dr. Wilhelm Külz (1875-1948), der in den Zwanziger Jahren in verschiedenen Funktionen auf kommunaler und Landesebene tätig war. 1931 wurde er zum Dresdner Oberbürgermeister gewählt, musste sein Amt jedoch nach Machtübernahme der Nazis aufgeben. 1945 gehörte er zu den Mitbegründern der LDPD. Zuvor wurde diese Straße Klotzscher Straße genannt. Seit 1993 trägt nur noch der kurze Abschnitt zwischen Boltenhagener Straße und Autobahn den Namen Wilhelm-Külz-Straße.
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