Das heute verschwundene Dorf Ranvoltitz wurde 1310 erstmals in einer Urkunde Markgraf Friedrichs urkundlich erwähnt und befand sich in der Nähe der heutigen Kreuzung Striesener Straße / Hans-Grundig-Straße.
Der aus dem sorbischen stammende Ortsname Ranuoltycz bedeutet soviel wie “Ort des Ranvold” und weist auf den Ortsgründer bzw. Sippenältesten hin. Der Überlieferung nach soll die Siedlung von einem deutschen Kolonisten
gegründet worden sein, wofür jedoch Beweise fehlen. Über das Dorf, dessen Flächen einen Großteil der heutigen Johannstadt einnahmen, ist wenig bekannt. Die Bewohner lebten von der Elbfischerei und vom Ackerbau sowie
vom Abbau der reichen Lehmvorkommen. 1316 wurde es letztmals genannt und wahrscheinlich aus wirtschaftlichen Gründen oder in Folge eines Hochwassers aufgegeben. Durch einen Grundstückstausch mit dem nördlich von Dresden
gelegenen Vorwerk Knapsdorf gingen die Fluren von Ranvoltitz in den Besitz des Maternihospitals über und wurden noch bis ins 18. Jahrhundert als Spittelfelder bzw. Spittelholz bezeichnet. Erst 1843 endete die
Gerichtsbarkeit des Hospitals über 53 Flurstücke in diesem Bereich. An den Ort erinnert heute noch die im Neumarktgebiet gelegene Rampische Straße.
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