Die frühere Dorfstraße von Altbriesnitz erhielt 1926 den Namen Altbriesnitz. Hier befindet sich der Kern des aus zwei bischöflichen Vorwerken hervorgegangene Dorfes mit einigen historischen Gehöften, von denen das Bennogut das bedeutendste ist. In einem dieser Gebäude, dem sogenannten Herrenhaus (Nr. 3) befand sich zwischen 1908 und 1921 das Gemeindeamt des Ortes. Bennogut: Das Gut (Altbriesnitz Nr. 4) gehört zu den ältesten Gebäuden des Ortes und geht im Kern auf das frühere Vorwerk der Meißner Bischöfe zurück. Ein zweites Vorwerk befand sich im Besitz des Archidiakons von Briesnitz. Mit der Reformation und der Säkularisierung des kirchlichen Besitzes wurden beide Vorwerke aufgelöst und an ortsansässige Bauern vergeben. Das alte Bennogut fiel 1769 einem Brand zum Opfer und entstand daraufhin als Vierflügelanlage neu. Bauherr war der sächsische Landweinmeister Heinrich Roos, der zuvor größere Teile der Ortsflur erworben hatte. Später befand es sich zeitweise im Besitz des sächsischen Ministers Detlev Graf von Einsiedel, ab 1840 der Familie Schunck. 1993 erwarb der Cottaer Brauereibesitzer Bürstinghaus das Gut. Bemerkenswert ist das Torhaus (Foto), an welches sich einst vier Flügel mit Wohn- und Nutzgebäuden anschlossen. Der Name Bennogut geht auf eine Darstellung des sagenhaften Meißner Bischofs Benno zurück, die sich ursprünglich als Wetterfahne auf dem turmartigen Torhaus befand. Gegen dieses Symbol, was vom örtlichen Pfarrer und vielen Einwohnern als Ansatz zur “Gegenreformation” gesehen wurde, regte sich heftiger Widerstand. Als die umstrittene Wetterfahne wenig später einem Gewittersturm zum Opfer fiel, löste sich das Problem von selbst. Das Bennogut wurde zunächst landwirtschaftlich genutzt, später befanden sich hier nur noch Wohnungen. Leider gingen Teile des Gutes durch Verfall und Abriss verloren. 1991 erwarb die von ehemaligen Mitarbeitern des VEB Denkmalpflege Dresden gegründete Firma Fuchs + Girke das Bennogut und ließ den Komplex nach historischem Vorbild teilweise sanieren. Viele Jahre dienten die Gebäude als Werkstatt und Verwaltung des Betriebes. Heute befindet sich das Bennogut in Privatbesitz und soll zu einer Wohnanlage umgebaut werden.
Fotos: Dorfkern Altbriesnitz mit dem früheren Gasthof (rechts) Gasthof Briesnitz: Die älteste Erwähnung eines Gastwirts in Briesnitz stammt aus dem Jahr 1286, wobei nähere Informationen fehlen. Später übernahm das sogenannte Schänkengut die Bewirtung der ortsansässigen Bevölkerung. Dieses besaß die Erlaubnis zum Ausschank von verschiedenen Bieren sowie von Wein und genoß damit weitreichende Privilegien. 1634 brannte das Schänkengut ab, wurde jedoch schon wenig später wieder aufgebaut. Das historische Gebäude an der Ecke Altbriesnitz / Alte Meißner Landstraße wurde bis zum Bau des neuen Gasthofs gastronomisch genutzt und diente später bis zu seinem Abriss 1957 als Wohnhaus.
1896 entstand der Gasthof in seiner heutigen Form für den Briesnitzer Gastwirt A. Birnbaum. Baumeister war Heinrich Kühne, die Entwürfe stammten von Gustav Pietzsch. Zum Lokal gehörte nun auch ein Ballsaal für über 400 Personen, der bis 1945 für Bälle und ähnliche Tanzvergnügungen genutzt wurde. Besitzer des Gasthofes war bis 1913 August Ernst Binder, danach Gustav Diecke. Dieser ließ einige Modernisierungen und Veränderungen vornehmen. Zeitweise firmierte der Gasthof nun unter dem Namen Dieckes Ball-Etblissement. Ab 1918 fanden im Saal regelmäßige Kinovorführungen statt. Nach Zerstörung der großen Kinos der Innenstadt wurde in der Nachkriegszeit unter dem Namen “Film-Eck Briesnitz” ein reguläres Filmtheater eingerichtet, welches noch bis in die 1980er Jahre in Betrieb war. In einem Nebenraum gab es Schulungen der Bezirksfilmdirektion Dresden für angehende Filmvorführer, welche hier die notwendigen Berechtigungscheine erwerben konnten. Weitere Räumlichkeiten dienten der Kommunalen Wohnungsverwaltung Dresdens als Büros. Heute wird der ehemalige Briesnitzer Gasthof unter dem Namen ”beatpol” (bis 2008 “Star Club”) für Diskotheken und Konzerte genutzt.
Die Straße Am Kirchberg verbindet Briesnitz mit dem Nachbarort Kemnitz
und wurde deshalb früher auch Kemnitzer Weg bzw. ab 1897 Kemnitzer Straße genannt. Bei Ausgrabungen wurden bronzezeitliche Funde gemacht, die eine Besiedlung des Gebietes
bereits um 1000 v. Chr. beweisen. Später soll sich hier eine Kultstätte der slawischen Göttin Priswiza befunden haben. Am 1. Januar 1907 erfolgte die Umbenennung in Kirchstraße, da die Straße unmittelbar an der Briesnitzer Kirche vorbeiführt. Bereits zuvor
hatte es in Briesnitz und Cotta eine Kirchstraße gegeben, welche 1904 in Gottfried-Keller-Straße umbenannt worden war.
Der Kemnitzer Abschnitt trug um 1900 den Namen Gartenstraße. Hier lagen am Rande des Dorfkerns mehrere Gärtnereien. Im
Zuge des Ausbaus der Autobahnanschlussstelle Dresden-Altstadt wurden die meisten Gebäude 1935/36 abgerissen. Bereits 1926 war die Straße mit dem Briesnitzer Abschnitt vereinigt und ebenfalls Am Kirchberg benannt worden. Der frühere Omsewitzer Weg erhielt seinen heutigen Namen Am Lehmberg 1926 nach einem alten Flurnamen. Zuvor wurde er seit dem 29. August 1897 offiziell Omsewitzer Straße genannt. Nach der Eingemeindung von Omsewitz erfolgte 1930 die Einbeziehung der dortigen Briesnitzer Straße. Der lehmhaltige Boden um Briesnitz wurde einst von mehreren Ziegeleien genutzt. Die größte Briesnitzer Ziegelei, die Ziegelei Nötzold, wurde 1886 gegründet und bestand bis 1926. Auf dem Gelände entstanden ab 1928 Wohnhäuser. Weitere Ziegeleibetriebe wurden noch bis in die Dreißiger Jahre von Gustav Heymann (Am Lehmberg 7) und Ernst Klopfer (Nr. 44) betrieben. Ziegelei Nötzold: Das Unternehmen wurde 1886 von Maximilian Nötzold gegründet und gehörte mit bis zu 150 Arbeitern zu den größten Betrieben der Umgebung. Die Tongruben befanden sich zwischen Briesnitz und Omsewitz sowie westlich der heutigen Zschonerallee. Für die Verarbeitung und das Brennen der Ziegel entstanden mehrere Gebäude auf dem Areal zwischen Wilhelm-Raabe-Straße und Roquettestraße. Mit zunehmender Bebauung der Fluren und den sich erschöpfenden Tonvorkommen wurde der Ziegeleibetrieb jedoch nach dem Ersten Weltkrieg zunehmend unrentabel, so dass die Besitzer ihr Unternehmen 1926 an die Siedlergemeinschaft der Briesnitzer Eigenheimsiedlung verkauften. Diese nutzte die Ziegelei noch einige Jahre für den Eigenbedarf. 1937 erfolgte der Abriss der Gebäude und die Bebauung der Fläche mit Wohnhäusern. Weitere Neubauten entstanden 2016 mit dem Wohnpark "Alte Ziegelei" Der um 1900 angelegte Weg trug ursprünglich den Namen Turnerweg, da hier der Briesnitz-Cottaer Turnverein seine Turnhalle besaß. Am 19. Februar 1926 wurde der Weg umbenannt. Der Name An der Wasserschöpfe erinnert an einen früheren Schöpfbrunnen, der sich einst hier befand und von einem heute verschwundenen Bach versorgt wurden. Der Brunnen bestand aus einem hölzernen Schöpfrad, mit dessen Hilfe die Anwohner Wasser zur Versorgung ihrer Grundstücke entnehmen konnten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bach unterirdisch verlegt und überwölbt. Für den letzten Abschnitt an der Hamburger Straße fanden dabei 1908 beim Abbruch der alten Augustusbrücke geborgene Steine Verwenung.
Die Straße erhielt ihren Namen Auf dem Eigen am 26. Januar 1921. Die Namensgebung weist auf die ab 1912 entstandene Briesnitzer Eigenheimsiedlung hin. Bauherr war die am 22. Juli 1911 gegründete Eigenheim-Siedelung Briesnitz-Dresden e.G.m.b.H., die hier bis 1913 erste Wohnhäuser errichtete. In den 1920er und 30er Jahren wurde die Wohnanlage komplettiert. Die bereits 1904 angelegte Straße Auf der Scheibe erhielt ihren Namen 1910 nach einer früheren Flurbezeichnung, die bereits im 19. Jahrhundert auf alten Karten verzeichnet ist. Die meisten Wohnhäuser wurden jedoch erst um 1928 errichtet. An Stelle der zuvor üblichen Einfamilienhäuser entstanden hier mehrgeschossige Wohnblocks mit Mietwohnungen. Das Wohnhaus Nr. 12 mit Relieftafeln an der Fassade steht unter Denkmalschutz. Vor Haus Nr. 11 erinnert seit 2009 ein Stolperstein an Lina Marie Schöbel (1900-1942). Die Dresdner Telefonistin lebte ab 1928 in der Psychiatrie und wurde 1942 in Großschweidnitz Opfer des Euthanasieprogramms der Nazis. Der Borngraben gehört zu den ältesten Briesnitzer Wegen und war letzter Teil des alten Bischofsweges, der von Meißen über Klipphausen zur Briesnitzer Furt führte. Seinen Namen erhielt er 1913 nach einem einst auch Triebe genannten kleinen Bach, der früher auch zur Trinkwassergewinnung genutzt wurde. Im Zuge des Eisenbahnbaus 1875 sowie der Anlage der Eigenheimsiedlung nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Bach eingerohrt und fließt seitdem unterirdisch. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Meißner Landstraße 1938 schüttete man den verbliebenen Abschnitt zwischen Altbriesnitz und Elbe zu. Die Wohnhäuser am Borngraben stammen aus den Jahren zwischen 1911 und 1938. Die Straße wurde 1913 angelegt und erhielt ihren Namen Eigenhufe nach dem alten deutschen Landmaß “Hufe”. Hier entstanden 1912/13 zahlreiche Einfamilienhäuser der Briesnitzer Siedlergemeinschaft (Foto) .
Fotos: Blick in die Straße Eigenhufe um 1914 und 2010
Der Felix-Dahn-Weg wurde 1936 kurz vor Vollendung der Briesnitzer Siedlung angelegt. Der am 11. November 1936 offiziell vergebene Name erinnert an den Historiker und Dichter Felix Dahn (1834-1912), der durch seinen historischen Roman “Ein Kampf um Rom” bekannt wurde. Auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Nötzold wurden in den 1930er Jahren einige architektonisch interessante Rundhäuser errichtet. Hier befindet sich heute eine 2004/05 sanierte seniorengerechte Wohnanlage der Eisenbahner-Wohungsgenossenschaft EWG. Benannt wurde das “Gertrud-Oeser-Haus” nach der mit 106 Jahren ältesten Genossenschaftlerin, die kurz vor der Einweihung verstorben war. Weitere Wohngebäude errichtete die Genossenschaft ab 2016. Die heutige Gottfried-Keller-Straße bestand bereits im 18. Jahrhundert und wurde von den Briesnitzer und Cottaer Bauern auf ihrem Weg zur Plauenschen Amtsmühle genutzt. Gleichzeitig diente diese Verbindung den Cottaern als Kirchweg und als Weg zum Briesnitzer Friedhof, weshalb der Weg im Volksmund auch Unterer Leichenweg genannt wurde. Offiziell trug sie seit dem 31. Mai 1897 den Namen Kirchstraße. 1904 erfolgte die Namensgebung nach dem schweizerischen Schriftsteller in Gottfried-Keller-Straße, die am 15. Januar 1931 auch auf einen angrenzenden Platz (Foto) übertragen wurde. Gottfried Keller (1819-1890) ist als Verfasser zahlreicher Novellen und Romane wie “Der grüne Heinrich” und “Die Leute von Seldwyla” bekannt. Die architektonisch interessanten Wohnblocks am Gottfried-Keller-Platz wurden 1928-1930 errichtet und gehören heute zur Eisenbahner-Wohnungsbau-Genossenschaft. Markante öffentliche Bauten sind die Grundschule “Am Leutewitzer Park” (Nr. 40) und die auf Cottaer Flur gelegene katholische St.-Marien-Kirche (Nr. 50). Auch diese Straße wurde nach einem früheren Flurnamen benannt und erhielt ihre offizielle Benennung Hammeraue 1913. Bereits im Mai 1912 war hier die Grundsteinlegung für die ersten Wohnhäuser der Briesnitzer Siedlung erfolgt. Ende Juli konnte mit der Nr. 48 das erste Gebäude bezogen werden. Während der Bauzeit befand sich an der Ecke zur Merbitzer Straße eine vom Gastwirt Ernst Binder bewirtschaftete Kantine für die Arbeiter. Später wurden durch die Briesnitzer Siedlergesellschaft Grünflächen geschaffen, um so den Charakter der Gartenstadt zu unterstreichen. Das Bild (rechts) zeigt die Einmündung Hammeraue / Hammerberg kurz nach ihrer Fertigstellung. Die frühere Wettinerstraße entstand in den 1890er Jahren und wurde am 31. Mai 1897 offiziell nach dem sächsischen Königshaus benannt. Im Zusammenhang mit der Eingemeindung von Briesnitz erhielt sie am 1. Juni 1926 den Namen Heroldstraße nach dem Briesnitzer Pfarrer Johann Salomon Herold (1718-1795). Herold erwarb sich große Verdienste um die Entwicklung der Briesnitzer Kirchgemeinde und verfasste eine Chronik über die Geschichte des Gotteshauses. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Briesnitzer Friedhof. Ebenso wie die benachbarte Heroldstraße entstand auch die Herweghstraße im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhnderts. Seit dem 31. Mai 1897 trug sie nach dem benachbarten Ort Leutewitz den Namen Leutewitzer Straße. Ihren heutigen Namen bekam sie am 19. Februar 1926 nach dem Lyriker Georg Herwegh (1817-1875). Herwegh verfasste zahlreiche politisch-revolutionäre Gedichte und nahm aktiv an der bürgerlichen Revolution 1848/49 teil. Der alte Verbindungsweg zwischen Briesnitz und dem Zschonergrund wurde früher als Zschonweg bezeichnet und erhielt erst 1910 seinen heutigen Namen. Bereits im 19. Jh. trug ein hier gelegenes Flurstück den Namen “Am Marktweg”, was auf die Bedeutung des Weges für den örtlichen Handel hinweist. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden am Marktweg Eigenheime der Briesnitzer Siedlergemeinschaft. Im Haus Nr. 4 befand sich ab 1919 die Geschäftsstelle der Gesellschaft, bevor diese später zur Zschonerallee 1 verlegt wurde. Die Straße wurde 1910 als eine der ersten Erschließungsstraßen für die geplante Eigenheimsiedlung angelegt und nach einem Flurnamen Hammerberg (eigentlich Hammelberg) genannt. In einem der hier entstandenen Einfamilienhäuser (Nr. 2) lebte bis zu seiner Verhaftung 1935 der sozialdemokratische Politiker und Landtagsabgeordnete Max Sachs (1883-1935). Sachs starb wenig später an den Folgen von Misshandlungen durch die Gestapo im KZ Sachsenburg. 1945 wurde der Hammerberg ihm zu Ehren in Max-Sachs-Straße umbenannt. An seinem früheren Wohnhaus erinnert eine Gedenktafel an den Politiker, welcher ab 1912 auch Redakteur der “Dresdner Volkszeitung” war. Außerdem mahnen seit 2011/12 vier “Stolpersteine” an Max Sachs, seine Ehefrau Maria und die Töchter Klara (Claire) Ehrmann und Edith Kaufmann.
Foto: Gedenktafel für Max Sachs am Wohnhaus Max-Sachs-Straße 2 - Blick in die Straße Die Roquettestraße wurde bis 1909 Schillerstraße bzw. Maximilianstraße genannt, bevor sie ihren heutigen Namen erhielt. Otto Roquette (1824-1896) war zwischen 1853 und 1856 Lehrer an der Blochmannschen Erziehungsanstalt in Dresden und arbeitete später als Professor für deutsche Literatur und Geschichte in Berlin und Darmstadt. Die Schunckstraße erhielt ihren Namen 1897 nach der Briesnitzer Stifterin Helene Schunck (1846-1913), die sich für die Armenfürsorge in der Gemeinde einsetzte und den ersten Briesnitzer Kindergarten gründete. Der Name der Familie ist auch mit dem Schunck´schen Park an der Meißner Landstraße verbunden, der heute jedoch nur noch teilweise erhalten ist. Die Straße erhielt ihren Namen 1926, da sie unmittelbar an der 76. Volksschule vorbeiführt. Das Schulgebäude entstand bereits 1909 als drittes Briesnitzer Schulhaus. Im Zusammenhang mit dem Bau der Briesnitzer Siedlung wurden an dieser Straße Hausgärten für die Bewohner angelegt, die heute als Kleingartenanlage “Schulberg” genutzt werden.
Foto: Das dritte Briesnitzer Schulhaus am Schulberg mit Relieftafel über dem HaupteingangDie Straße entstand 1912/13 im Zusammenhang mit dem Bau der Briesnitzer Siedlung und wurde nach ihrer Lage am Berghang Sonnenlehne genannt. Ein kleiner ursprünglich mit vier Lindenbäumen besetzter Platz an der Ecke zur Eigenhufe war 1912 Anlass zur Namensgebung der Straße Vierlinden in der neu entstandenen Eigenheimsiedlung Briesnitz. Die meisten Wohngebäude wurden zwischen 1911 und 1913 nach Plänen des Architekten Curt Herfurth errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg folgten die Häuser Nr. 16-22. Die Warthaer Straße verbindet die Stadtteile Cotta, Briesnitz, Leutewitz und Omsewitz und erhielt ihren Namen nach den Gemeinden Ober- und Niederwartha. Früher führte an dieser Straße ein Fußweg entlang des Briesnitzer Dorfbaches Wasserschöppe, an den heute noch der Straßenname ”An der Wasserschöpfe” erinnert. Nach dem Ausbau zur Straße ab 1890 wurde sie in Briesnitz und Cotta Heinrichstraße, in Leutewitz Schulstraße genannt. 1876 hatte der Schulverband Leutewitz - Omsewitz - Ockerwitz hier sein Schulhaus errichtet. Die Namensgebung Heinrichstraße ist auf den Vornamen des früheren Cottaer Gemeindeältesten zurückzuführen. Um Verwechslungen mit gleichnamigen Straße in anderen Stadtteilen zu vermeiden, wurde sie 1904 zunächst auf Cottaer, ab 1926 auch auf Leutewitzer Flur in Warthaer Straße umbenannt. 1931 übertrug man den Namen auch auf die anschließende frühere Ockerwitzer Straße in Omsewitz. Das Straßenbild prägen heute vor allem Mehrfamilienhäuser aus der Zeit um 1900. Da viele der Gebäude im Erdgeschoss Ladenlokale besitzen, ist die Warthaer Straße bis zur Gegenwart als Einkaufsmeile der Anwohner von Bedeutung. Die früher Fürst-Bismarck-Straße genannte Straße erhielt 1926 ihren heutigen Namen Wilhelm-Raabe-Straße nach dem deutschen Schriftsteller Wilhelm Raabe (1831-1910). 1859 weilte Raabe im Zusammenhang mit einer Bildungsreise für einige Monate in Dresden. Im Haus Nr. 2 gab es ab 1911 bis kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges das ”Tonbild-Theater”, eines der ersten Kinos des Dresdner Westens. Die Namensgebung Wolfszug erfolgte nach einem früheren Flurnamen im alten Briesnitz. Zuvor wurde der Weg Kohlweg bzw. Ockerwitzer Leichenweg genannt. Grund dafür war die Nutzung der Verbindung zwischen Ockerwitz und Briesnitz für den Kohlentransport der Zauckeroder Steinkohlegruben bzw. der Verstorbenen auf ihrem letzten Weg zum Briesnitzer Friedhof. Der heutige Straßenname erinnert zugleich an die Briesnitzer Sage vom Kroatenloch, welche im nahegelegenen Zschonergrund angesiedelt ist. Mit dem Bau dreier Doppelhäuser an dieser Straße endete 1914 der erste Bauabschnitt der Briesnitzer Siedlung. Erst in den Zwanziger Jahren konnten die verbliebenen Baulücken geschlossen werden. Foto: Wohnhäuser an der Zschonerallee in der Briesnitzer Siedlung.
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