Unkersdorfer Kirche






Ev.-Luth
Kirchgemeinde
Unkersdorf

Pfarramt
Tel. 0351-453 77 47

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Friedhof Unkersdorf
Am Schreiberbach
01156 Dresden

Die Unkersdorfer Kirche entstand bereits im 14. Jahrhundert und war auch für die Nachbarorte Steinbach und Roitzsch zuständig. Anläßlich einer Kirchenvisitation im Jahre 1540 wurden die bestehenden Rechte und Besitztümer penibel erfasst: Der Unkersdorfer Pfarrer besaß Zinsrechte in Mobschatz, Merbitz und Leuteritz sowie in den zugehörigen Dörfern Steinbach und Roitzsch. Teilweise mussten die Erträge an die Briesnitzer Mutterkirche abgeführt werden. Zum Besitz der Kirche gehörten neben dem Kirchhof das Pfarrhaus mit Baum- und Krautgarten, 1 1/4 Hufen Ackerflächen, acht Fuder Wiesen und der sogenannte Pfarrbusch. 1586 und 1613 wurde die Kirche durch den Tharandter Baumeister Johann George Lorenz umgebaut.

Die älteste erhaltene Urkunde im Pfarrarchiv stammt von 1544 und berichtet über den Amtsantritt des ersten evangelischen Pfarrers Undertheil. Einige Jahre später ist auch ein Schulmeister erwähnt. Eine Erneuerung der Kirche erfolgte 1697, wobei sie ihren Dachreiter und einen neuen Chor erhielt. Im Siebenjährigen Krieg war das Unkersdorfer Pfarrhaus Quartier des preußischen Prinzen Heinrich, der mehrere Wochen hier wohnte. Die durch die Einquartierung von preußischen Truppen entstandenen Schäden an der Kirche wurden 1766 beseitigt. Weitere Renovierungen erfolgten im 19. Jahrhundert, wobei die Kirche 1896 auch neue Glocken und eine Orgel des Orgelbaumeisters Bruono Kircheisen erhielt. Die Finanzierung erfolgte durch ein Legat des Sohnes eines früheren Unkersdorfer Pfarrers. 1906 ersetzte man die zuvor zweigeschossige Empore durch eine eingeschossige. Seit 1931 gehört die Unkersdorfer Kirche als Filialkirche zu Weistropp.

Im Inneren befinden sich einige interessante historische Ausstattungsstücke, darunter einige Gemälde aus dem 17. Jahrhundert, ein geschnitzter Kanzelalter mit Darstellungen biblischer Figuren und ein Rokoko-Taufstein. Bemerkenswert ist das Altarbild mit einer Darstellung des heiligen Abendmahls von 1613. Zu den Zeugnissen der Vergangenheit gehören auch ein vergoldeter Kelch, der 1521 als Geschenk der Familie von Hermsdorf nach Unkersdorf kam sowie die Kirchenbücher, die seit 1580 lückenlos vorhanden sind. 1637 wurden diese bei Plünderungen von Soldaten gestohlen und auf dem Freiberger Markt verkauft. Nur durch Zufall gelangten sie später wieder nach Unkersdorf zurück.

Die Unkersdorfer Kirche war bis 2016 die letzte Kirche Dresdens mit einem manuellen Geläut. Das tägliche Mittags- und Abendläuten oblag bis dahin ausgewählten Unkersdorfern Kindern. Ab 2002 übernahm ein Elektromotor das eigentliche Läuten, bevor 2016 die letzten Läutekinder durch eine elektronische Steuerung abgelöst wurde. Die drei Kirchenglocken stammen von 1891, 1929 und 2004.

 

Friedhof:

Der Unkersdorfer Friedhof entstand zeitgleich mit der Kirche und ist bis heute letzte Ruhestätte der Bewohner des Dorfes und seiner beiden Nachbarorte geblieben. Obwohl historische Grabdenkmale fehlen, sind dennoch einige interessante Grabsteine erhalten geblieben. In der Kirche sind die Grabplatten früherer Unkersdorfer Pfarrer zu sehen.
 


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