Die Alte Landstraße ist Teil eines historischen Verbindungsweges, der im Süden von Dresden in Richtung Dohna führte. Große Teile dieses Weges gingen später in der Dohnaer Straße auf. Der auf Kleinlugaer Flur gelegene Abschnitt verlor nach dem Ausbau der heutigen Bundesstraße 172 seine Bedeutung und wurde ab 22. Januar 1936 auf Beschluss des Niedersedlitzer Gemeinderates amtlich Dohnaer Straße genannt. Bereits 1819 hatte der Lockwitzer Rittergutsbesitzer Johann Gottlob Preußer die Straße vom Unteren Gasthof Lockwitz bis zur Lughöhe ausbauen und mit Kirsch- und Apfelbäumen bepflanzen lassen. Mit der Eingemeindung von Niedersedlitz und seiner Ortsteile 1950 kam es zu zahlreichen Straßenumbenennungen. U.a. erhielt die bisherige Dresdner Straße zwischen Dresden und Heidenau nun in Anlehnung an die auf Dresdner Stadtgebiet bereits so benannten Abschnitte 1953 ebenfalls den Namen Dohnaer Straße. Die bisherige Dohnaer Straße wurde mit Beschluss vom 8. Februar 1956 in Alte Landstraße umbenannt und führt heute bis zur Heidenauer Stadtgrenze. Kurz hinter dem Abzweig der Alten Landstraße von der Dohnaer Straße steht links eine alte Jagdsäule aus der Zeit August des Starken. Die steinerne Säule, die an beiden Seiten mit einem Falz versehen ist und zwei gekreuzte Schwerter zeigt, diente einst zur Markierung der kurfürstlichen Jagdreviere. Die Straße in Großluga erhielt am 7. Juni 1922 im Zusammenhang mit der Eingemeindung des Ortes nach Niedersedlitz den Namen Feldstraße. Da es jedoch bereits in Hellerau eine Feldstraße gab, war nach dem Zusammenschluss von Niedersedlitz mit Dresden eine Umbenennung notwendig. Mit Ratsbeschluss vom 30. September 1953 wurde sie in Am Feldweg umbenannt.
Die Straße An der Niederung wurde um 2000 westlich des Großlugaer Ortskerns zur Erschließung eines kleinen Neubaugebietes angelegt. Ihren Namen verdankt sie der Lage in einer kleinen Senke des Maltengrabens. Der kurze Binsenweg wurde im Zusammenhang mit einer kleinen Wohnsiedlung westlich von Großluga angelegt und 2000 gemeinsam mit seinen Nachbarstraßen benannt. Die Binse ist eine grasähnliche Sumpfpflanze und ein typisches Gewächs. in feuchten Niederungen. Die heutige Bosewitzer Straße verbindet die Großzschachwitzer Bahnhofstraße mit dem auf Großlugaer Flur gelegenen Biomasse-Heizkraftwerk. Angelegt wurde sie im Zusammenhang mit der Ansiedlung von Unternehmen an der 1848 eröffeneten Sächsisch-Böhmischen Eisenbahn. Der auf dem Gebiet von Großluga gelegene Abschnitt ist als Hildebrandtstraße 1924 erstmals im Adressbuch genannt. Nach der Eingemeindung von Niedersedlitz erhielt diese zusammen mit der Otto-Kauffmann-Straße in Großzschachwitz den gemeinsamen Namen Bosewitzer Straße. Namensgeber ist der kleine Ort Bosewitz bei Heidenau. Die in einem kleinen Park gelegene Fabrikantenvilla Nr. 11 steht unter Denkmalschutz (Foto: Martin Bochmann / Fotothek).
Der Irisweg wurde 2000 zur Erschließung einer kleinen Wohnanlage An der Niederung im Westen von Großluga angelegt. Iris, auch Schwertlilien genannt, sind eine Pflanzengattung in der Familie der Schwertliliengewächse und werden wegen ihrer auffälligen Blüten gern als Zierpflanzen genutzt. Die Kleinlugaer Straße entstand aus einem früheren Wirtschaftsweg, der Großluga mit dem benachbarten Großzschachwitz verband. Im Volksmund wurde er Bierweg genannt und trägt auf einem kurzen Teilabschnitt in Großzschachwitz noch heute diesen Namen. Im Zuge des Eisenbahnbaus und der Ansiedlung verschiedener Unternehmen wurde der Weg jedoch unterbrochen. Den Großlugaer Abschnitt baute man um 1900 zur Straße aus und benannte diese in Schulstraße um, da sich hier das 1899 fertig gestellte Großlugaer Schulhaus befand. Im Zusammenhang mit der Eingemeindung von Groß- und Kleinluga nach Niedersedlitz kam es 1922 zur ersten Umbenennung. Wegen der zahlreichen Industriebetriebe an der Straße wurde sie auf Beschluss des Gemeinderates in Industriestraße umbenannt. Als Niedersedlitz 1950 zu Dresden kam, gab es jedoch bereits in Trachau eine Industriestraße. Seit 30. September 1953 heißt die Straße Kleinlugaer Straße. Das Straßenbild prägen vor allem Arbeiterwohnhäuser aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. 1928 entstand hier der Kleingartenverein "Großluga e.V." Eine weitere Sparte folgte 1946 mit dem "Lugturmblick e.V." an der Ecke zur Heidenauer Straße. Gasthof Großluga: Der Gasthof an der Ecke zur Dohnaer Straße (Kleinlugaer Straße 2) entstand um 1900 und sollte den Auftakt für eine vorstädtische Entwicklung des Ortes bilden. Dafür erhielt er neben den Gasträumen und zwei großzügigen Seitenflügeln auch einen großen Ballsaal im ersten Obergeschoss. Allerdings blieb Luga ein unbedeutendes Dorf, was schon bald zu wirtschaftlichen Problemen der Inhaber führte. Bereits 1933 wurde der Gasthof geschlossen und diente ab 1942 als Unterkunft für ukrainische Zwangsarbeiterinnen. 1945 übernahm das Sachsenwerk in Niedersedlitz das leerstehende Gebäude und nutzte es viele Jahre für Lagerzwecke. Zeitweise gab es hier auch einen Jugendclub, einen Kindergarten sowie den Klub der Volkssolidarität. Ab 1990 stand der zunehmend verfallene Gasthof viele Jahre leer. Zwischen 2014 und 2015 erfolgte eine umfassende Sanierung und der Einbau von 20 Wohnungen. Durch den Einbau einer Zwischendecke entstanden im früheren Ballsaal vier Loftwohnungen. Zahlreiche Elemente des denkmalgeschützten Gebäudes blieben dabei erhalten. Die Krebser Straße am westlichen Rand des Großlugaer Ortskerns wurde 1934 als Straße H angelegt und kurz darauf mit Wohnhäusern bebaut. Am 14. September 1934 erhielt sie nach dem bekannten deutschen Komponisten den Namen Richard-Wagner-Straße. Um Verwechslungen mit einer gleichnamigen Straße in Strehlen zu vermeiden, erfolgte am 16. Januar 1954 die Umbenennung in Krebser Straße. Namensgeber ist die kleine Ortschaft Krebs, heute ein Ortsteil von Dohna. Als Lugaer Platz wird seit 1922 der frühere Dorfplatz von Großluga bezeichnet. Diese Namensgebung war nach der Vereinigung der beiden Orte Groß- und Kleinluga und deren Eingemeindung nach Niedersedlitz beschlossen worden und blieb bis heute erhalten. Um den Platz, der noch die ursprüngliche Form eines slawischen Rundweilers erkennen lässt, stehen die ursprünglich zum Teil in Fachwerk ausgeführten Gehöfte und Häuser des Ortes. An einigen Gebäuden erinnern Schrifttafeln an ihre früheren Besitzer. Der einst vorhandene Dorfteich ist jedoch nicht mehr vorhanden. Nr. 1: Den Auftakt zum Dorfplatz bildet der Vierseithof Lugaer Platz 1 an der Ecke zur Dohnaer Straße. Er entstand in heutiger Form um ca. 1900 und besteht aus einem Wohngebäude, zwei Stallgebäuden und einer Scheune. Mit fast 10.000 m² Land war er größtes Gehöft Großlugas. Der noch bis in die Nachkriegszeit landwirtschaftlich genutzte Bauernhof wurde in den letzten Jahren saniert und zu einer Wohnanlage ausgebaut. Nr. 3: Auch das benachbarte Gehöft Nr. 3 erinnert noch an die dörfliche Vergangenheit. Es handelt sich um einen im 19. Jahrhundert errichteten Dreiseithof, von dem heute nur noch das Wohnhaus und eine Scheune erhalten sind. Beide Häuser wurden nach 1990 saniert und zu Wohnungen umgestaltet. Der Gutshof steht ebenso wie die Häuser Lugaer Platz 4, 5, 7, 9 und 10 unter Denkmalschutz. Die Lugturmstraße in Kleinluga verbindet den Ort mit dem benachbarten Wölkau, einem Stadtteil von Heidenau. Aus diesem Grund wurde sie früher Wölkauer Straße genannt und umfasste auch die heutige Steile Straße und den Teichplatz. Nach der Eingemeindung von Kleinluga zu Niedersedlitz behielt lediglich der nördliche Abschnitt diesen Namen, während der Dorfplatz ab 1922 Am Teich und der südliche Teil Bergstraße genannt wurde. Da es in Dresden jedoch bereits eine Bergstraße in der Südvorstadt gab, erfolgte nach der Eingemeindung von Niedersedlitz am 30. September 1953 die Umbenennung in Lugturmstraße. Namensgeber ist der einst als Ausflugsziel beliebte Lugturm (Foto) mit seiner Ausflugsgaststätte in unmittelbarer Nähe. Nr. 4: An der Abzweigung des Fußwegs zum Lugturm steht das kleine Gehöft Nr. 4. Dieses befand sich bis 1991 in Privatbesitz und wurde dann von seiner letzten Besitzerin an den Tierschutzverein übereignet. Heute wird das 2008 sanierte Gebäude vom Verein als Katzenhaus genutzt. Nr. 14:Etwas abseits des Dorfkerns befindet sich auf der Lughöhe im spitzen Winkel der alten Dohnaer Landstraße der ehemalige Zweiseithof Nr. 14. In seiner Nähe liegt der sogenannte Hallborn, der einst für die Wasserversorgung von Groß- und Kleinluga von Bedeutung war. Ein Streit zwischen beiden Dörfern um die Wasserrechte endete 1572 in einem Vertrag, der zwei hölzerne Röhrleitungen zum Dorfteich Kleinluga bzw. einem Wassertrog in Großluga vereinbarte, von wo aus es auf die einzelnen Gutshöfe verteilt wurde. Der Lugturmweg führt vom Ortskern Kleinlugas in Richtung Lugberg und von dort weiter nach Dohna. Da Kleinluga einst zur Dohnaer Kirche gepfarrt war, war im Volksmund der Name Kirchweg bzw. Leichenweg gebräuchlich. Mit dem Wechsel der Zugehörigkeit zur Lockwitzer Kirche verlor er seine Bedeutung und verschwand in einigen Abschnitten. Der verbliebene Abschnitt am Teichplatz heißt seit 1922 Lugturmweg, da er den Zugang zur früheren Ausflugsgaststätte am Lugberg bildet.
Die Maltenstraße im Ortskern von Kleinluga erhielt ihren Namen nach dem in der Nähe verlaufenden Maltengraben, auch Lugaer Graben genannt. Erstmals ist die Straßenbenennung im Adressbuch von 1924 verzeichnet. Der Narzissenweg entstand Anfang der 1930er Jahre unmittelbar auf der Flurgrenze zwischen Niedersedlitz und Großluga und wurde deshalb am 14. Dezember 1932 zunächst Grenzstraße benannt. Da es nach der Eingemeindung von Niedersedlitz bereits in anderen Stadtteilen gleichnamige Straßen gab, entschloss man sich zur Umbenennung. Auf Beschluss des Dresdner Stadtrates vom 30. September 1953 war zunächst der Name Am Sportplatz vorgesehen, der jedoch erneut zu einer Doppelung geführt hätte. Auch die Idee, die Niedersedlitzer Grenzstraße in die gegenüberliegende Nelkenstraße einzubeziehen, scheiterte. Schließlich entschied man sich in Anlehnung an weitere Blumennamen in diesem Stadtviertel 1954 zur bis heute geltenden Straßenbenennung Narzissenweg. Die Oskar-von-Miller-Straße Straße wurde 1934 im Zusammenhang mit dem Bau eines neuen Wohnviertels in Großluga angelegt. Am 14. September 1934 erhielt sie den Namen Oskar-von-Miller-Straße (zuvor Straße K). Namenspatron ist der deutsche Bauingenieur und Elektrotechniker Oskar von Miller (1855-1934), der 1884 in München das erste Elektrizitätswerk Deutschlands baute. Zudem ist er Begründer des Deutschen Museums. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Oskar-von-Miller-Straße befindet sich die ebenfalls 1934 angelegte frühere Planstraße J. Am 14. September 1934 erhielt sie zunächst den Namen Dietrich-Eckart-Straße nach dem Publizisten und Schriftsteller Dietrich Eckart (1868-1923). Da Eckart als einer der geistigen Wegbereiter des Nationalsozialismus galt, erfolgte kurz nach Kriegsende die Umbenennung in Mozartstraße. Mit der Eingemeindung von Niedersedlitz nach Dresden war dieser Straßenname jedoch doppelt vorhanden. Deshalb entschied man sich per Ratsbeschluss vom 30. September 1953, die Großlugaer Mozartstraße künftig Peter-Vischer-Straße zu nennen. Peter Vischer der Ältere (* um 1455-1529) war ein aus Nürnberg stammender Bildhauer und Kunstschmied, der vor allem Grabplatten und sakrale Kunst für seine Heimatstadt schuf. Die kurze Querstraße in Großluga wurde gemeinsam mit der Lugaer Straße und der Kleinlugaer Straße Ende 1899 ausgebaut und stellt eine Verbindung zwischen diesen beiden Straßen her. Ihren Namen erhielt sie jedoch erst später, vermutlich kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Eine weitere Querstraße gab es zu diesem Zeitpunkt bereits in Niedersedlitz, die jedoch später im Zuge der Bebauung des Industriegeländes an der Bahnlinie eingezogen wurde. Der Riedgrasweg entstand zusammen mit einigen ebenfalls nach feuchtigkeitslieben Pflanzen benannten Nachbarstraßen um 2000 im Zusammenhang mit dem Bau eines kleinen Wohngebietes westlich von Großluga. Auch die benachbarte Straße Seerosenweg wurde 2000 in diesem Neubauviertel angelegt. Wie auch die übrigen Straßennamen An der Niederung, Binsenweg, Irisweg und Riedgrasweg soll an die Lage in einem früheren Feuchtgebiet erinnert werden. Die Steile Straße verbindet die Dohnaer Straße mit dem Dorfplatz des bis 1922 selbständigen Ortes Kleinluga. Da sie über diesen Platz hinaus weiter nach Wölkau führt, trug sie bis zur Eingemeindung Kleinlugas nach Niedersedlitz den Namen Wölkauer Straße. Danach erfolgte eine Trennung der Straße, die nur im unteren Abschnitt ihren Namen behielt. Der Dorfplatz wurde hingegen zum Teichplatz, der südliche Straßenteil zur Bergstraße (heute Lugturmstraße). Auf Beschluss des Dresdner Stadtrates vom 30. September 1953 wurde die Wölkauer Straße in Steile Straße umbenannt, da es in Dresden-Lockwitz ebenfalls eine Wölkauer Straße gab. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden ab 1860 auf Klein- und Großlugaer Flur drei Ziegeleien. Eine von diesen befand sich östlich der heutigen Steilen Straße und dem Ortskern von Großluga. Für die Arbeiter baute man wenig später an der Straße mehrere Mietshäuser in offener Bauweise, wie sie in vielen Dresdner Vororten in dieser Zeit üblich waren. An die frühere Ziegelei erinnert heute noch der Ziegeleiteich. Als Teichplatz wird heute der frühere Dorfplatz des bis 1920 selbständigen Dorfes Kleinluga bezeichnet. Bis 1922 waren die hier stehenden Gebäude der Wölkauer Straße zugeordnet (Steile Straße bzw. Lugturmstraße). Im Zuge der Eingemeindung Groß- und Kleinlugas nach Niedersedlitz entschied man sich zur Umbenennung in Am Teich. Nachdem Niedersedlitz 1950 zu Dresden gekommen war, beschloss der Stadtrat am 30. September 1953 die Umbenennung in Teichplatz, um Verwechslungen mit einem gleichnamigen Platz im Dorfkern von Meußlitz zu vermeiden. Um den Platz, der noch die Form des alten Rundweilers erkennen lässt, befinden sich bis heute die meist gut erhaltenen und zum Teil dicht aneinander gebauten Bauernhäuser des Ortes. Im Mittelpunkt liegt der Dorfteich, der zugleich als Feuerlöschteich diente. Unmittelbar daneben steht seit dem 10. November 1883 eine von Schülern der Großlugaer Schule gepflanzte Luthereiche mit einem Gedenkstein (Foto). Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Kleinluga noch vier Bauerngüter sowie zwei "Gartennahrungen" und acht Häuslerwohnungen. Größtes war der um 1850 umgebaute Vierseithof Nr. 9, wobei die bis heute erhaltene alte Dorfschule aus dem 18. Jahrhundert einbezogen wurde. 1880 waren nur noch zwei Güter vorhanden. Die übrigen Gebäude wurden nun meist als Wohnhäuser von landarmen Bauern oder Arbeitern der nahe gelegenen Industriegebiete genutzt. Die Häuser Teichplatz 3, 5 und 6 stehen unter Denkmalschutz.
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