Hutberg




 

 


Nördlich des Ortes Weißig liegt der 311 m hohe Hutberg, der zu den höchsten Erhebungen der Umgebung gehört. Schon in vorchristlicher Zeit soll sich hier eine slawische Wallanlage befunden haben, welche als Signalposten und zugleich als Kult- und Opferstätte diente. Später hüteten hier die Bewohner der umliegenden Dörfer ihre Schafe, worauf der Berg seinen heutigen Namen bezieht. Im Inneren des Hutberges sollen der Legende nach märchenhafte Schätze lagern, was zur Entstehung der Sage von den Zwergen im Hutberg führte. Tatsächlich gab es hier in der Vergangenheit Versuche, Raseneisenstein abzubauen. Zwischen 1873 und 1875 wurde zudem ein Steinkohlebergwerk betrieben, welches jedoch mangels Ausbeute schnell wieder einging. Der ca. 90 Meter lange Stollen wird noch heute von den Anwohnern “Berghäckerloch” genannt. Zeitweise existierte auch ein Steinbruch zur Gewinnung des anliegenden Porphyrits für den Straßen- und Wegebau.

Wegen seiner günstigen strategischen Lage richtete Preußenkönig Friedrich der Große während des Siebenjährigen Krieges 1758 am Hutberg ein Heerlager ein. Auch in den Napoleonischen Kriegen gab es Kämpfe um diese Anhöhe. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Berg zu einem beliebten Wanderziel, was 1838 zum Bau des “Laubentempels”, eines hölzernen Aussichtsturmes, führte. Ab 1904 fanden am Hutberg alljährliche Sonnenwendfeiern statt. Diese Tradition wurde nach jahrzehntelanger Unterbrechung 1996 wieder aufgenommen. 1908 wurde am Berg eine 300 Meter lange Rodelbahn eingerichtet. Initiator war der Weißiger Haus- und Grundbesitzerberein, der die Finanzierung der ca. 300 Meter langen Bahn und einer kleinen “Rodelhütte” zur gastronomischen Versorgung übernahm. In den Anfangsjahren wurde die Bahn bei Einbruch der Dunkelheit sogar beleuchtet.

Seit 1913 befindet sich auf dem Hutberg eine Gedächtniseiche, welche von den Schulkindern des Ortes aus Anlass des 100. Jahrestages der Völkerschlacht gepflanzt wurde. Hier fanden noch bis in die 1970er Jahre gelegentlich Heimat- und Kinderfeste statt. Wegen des Vorkommens einiger seltener Tier- und Pflanzenarten steht der Hutberg heute unter Naturschutz.

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