Cunnersdorf wurde vermutlich im 12. Jahrhundert als Zeilendorf mit Waldhufenflur durch fränkische Siedler gegründet und ist damit jünger als seine Nachbargemeinden. Der ursprüngliche Name “Kunratsdorf” ist
von einem Lokator (Ortsgründer) Konrad abgeleitet. Die erste nachweisbare urkundliche Erwähnung stammt von 1350. 1378 gehörte “Kunstorf” zum Amt Dresden und war den Markgrafen von Meißen zinspflichtig. Die
Grundherrschaft sowie die obere und niedere Gerichtsbarkeit übte bis ins 19. Jahrhundert das Rittergut Helfenberg aus. Da Cunnersdorf abseits
der einst bedeutenden Fernstraße nach Osten lag, blieb der Ort ein unbedeutendes Bauerndorf. Außerdem betrieben die Bewohner wahrscheinlich etwas Teichwirtschaft, da 1530 “funff Teichlein” in den Urkunden vermerkt sind.
Zwei dieser Dorfteiche blieben bis heute erhalten und prägen noch immer das Ortsbild. Kirchlich unterstand das Dorf der Schönfelder Kirche. 1865 entstand der bis heute existierende Gasthof Cunnersdorf, der 1886 durch
einen Umbau erheblich vergrößert wurde. Auch nach Eröffnung der Eisenbahnstrecke nach Weißig, die Cunnersdorf 1908 Bahnanschluss
brachte, blieb der Ort von größeren Veränderungen unberührt, da der erhoffte wirtschaftliche Aufschwung ausblieb. Nach 1945 erhielten einige landarme Einwohner des Dorfes Ackerflächen des aufgelösten Rittergutes
Helfenberg zugewiesen. Die wenigen Bauern schlossen sich 1960 zur LPG “Keppbachquelle” zusammen, welche später zur Bühlauer LPG gehörte. Im Zuge struktureller Veränderungen verlor Cunnersdorf seit den 1970er Jahren
weitgehend seine landwirtschaftliche Bedeutung und wurde zum Wohnvorort. 1994 schloss sich das Dorf der neugebildeten Gemeinde Schönfeld-Weißig an und kam mit dieser am 1. Januar 1999 als Ortsteil zu Dresden. Weiterführende Literatur und Quellen
Literatur über Cunnersdorf und andere Stadtteile finden Sie auch hier: |
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