![]() |
![]() |
|
![]() |
![]() |
![]() |
|
![]() |
![]() |
![]() |
||||||||||||||
Villa Stolberg-Wernigerode: Die im Landhausstil gestaltete Villa entstand Ende des 19. Jahrhunderts am Elbhang und war ursprünglich nur über einen Treppenaufgang von der Pillnitzer Landstraße 197 erreichbar. Bis Mitte der Dreißiger Jahre diente sie als Sommersitz der Gräfin von Stolberg-Wernigerode. Danach wurden die Räume an mehrere Familien vermietet und während des Zweiten Weltkriegs als Flüchtlingsquartier genutzt. Am 13. Febuar 1945 zerstörte eine Luftmine die Villa, wobei sieben Menschen ums Leben kamen. Das großzügige Grundstück fiel 1946 unter die Bestimmungen der Bodenreform, wurde daraufhin parzelliert und an Kleingärtner verteilt.
Zu den bemerkenswertesten Gebäude der Eugen-Dieterich-Straße gehören die Anlagen des früheren Rittergutes, welche heute Wohnzwecken bzw. als Pension “Zur königlichen Ausspanne” dienen. Weitere Gebäude entstanden im 18./19. Jahrhundert als einfache Handwerker- und Häuslerwohnungen. Im Garten eines dieser Grundstücke erinnert eine kleine Sternwarte an den früheren Besitzer, einen Mitarbeiter von Carl Zeiss Jena.
Mehrfach wechselten die Eigentümer des Gutes, zu denen sächsische Militärs wie der kurfürstlich-sächsische Premier-Leutnant Johann Ernst Stiefel (1792-98) und kurfürstliche Beamte wie der Konferenzminister und Geheime Rat Carl Wilhelm von Carlowitz (1803/04) gehörten. 1810 erwarb Elisabeth Maria Magdalena von Olsusieff gemeinsam mit ihrem Mann das Rittergut. 1827 verkauften sie ihren Besitz an Kronprinz Friedrich August (später König Friedrich August II.). Unter seiner Regie erfolgten zahlreiche Erweiterungen und Neubauten. Verschiedene Wappentafeln und Schlusssteine an den erhaltenen Nebengebäuden der Schlossvilla erinnern noch an diese Zeit.
Ursprünglich gehörte zum Herrenhaus auch ein nur noch in Fragmenten erhaltener Park. In einem der dort errichteten Gebäude befand sich einst die Kunstglaserei Schramm. Nach 1945 wurde außerdem eine Baracke errichtet, welche lange Zeit einen Kindergarten beherbergte.
Die Moosleite, früher auch als Moosleitenweg bzw. Communaler Fußweg nach Pappritz bezeichnet, verbindet die Pillnitzer Landstraße mit dem oberhalb des Elbhangs gelegenen Ort Pappritz und ist gleichzeitig wichtiger Verbindungsweg vom Hochland zur Elbfähre. Ihren Namen erhielt sie nach einem hier zu Tal fließenden kleinen Bach. Der nur wenige hundert Meter lange Bach entspringt am Südrand von Pappritz am Mieschenhang und mündet unmittelbar unterhalb der Pillnitzer Landstraße unterirdisch in die Elbe. Im Zuge der Bebauung des oberen Abschnitts wurde er in den 1990er Jahren auf Pappritzer Flur offiziell Moosleite genannt. 1921 entstand an der Moosleite (ehem. Nr. 60, heute Nr. 1) das Wohnhaus des Architekten Kurt Bärbig (1889-1968). Bärbig besuchte die Städtische Gewerbeschule und die Baugewerkeschule und arbeitete ab 1913 als freischaffender Architekt. Sein Büro befand sich in der Pirnaischen Vorstadt (Marschallstraße 12, Wallotstraße 24, Viktoriastraße 8). Bekannt wurde er durch seine Planungen für den sozialen Wohnungsbau und gewerkschaftsnahe Bauvorhaben wie u.a. das Volkshaus Cotta, die Konsum-Fleischverarbeitungsfabrik auf der Fabrikstraße und die Wohnsiedlung der Siedlungsstraße in Niederpoyritz. Wegen seiner SPD-Mitgliedschaft wurde er 1933 mit Berufsverbot belegt und wanderte nach Brasilien aus. Nach seiner Rückkehr bezog er wieder sein selbst entworfenes Haus in Pappritz. Bärbigs Grab befindet sich auf dem Hosterwitzer Friedhof.
Der im 19. Jahrhundert als Steinweg bzw. Staffelweg bezeichnete Verbindungsweg nach Pappritz erhielt 1902 offiziell seinen heutigen Namen Pappritzer Weg. Mit dem Bau der Staffelsteinstraße 1902 wurde er jedoch teilweise überbaut und im oberen Abschnitt als Treppe ausgeführt. Im unteren Teil sind noch mehrere historische Gebäude aus der Vergangenheit des Dorfes Niederpoyritz erhalten.
Foto: Wohnhäuser am Pappritzer Weg um 1910
Der gegenüber dem Oberen Gasthof in Richtung Elbe führende Weg trug ursprünglich den Namen Schulstraße, da sich hier das 1896 eröffnete Niederpoyritzer Schulhaus befand. Um Verwechslungen mit einer gleichnamigen Straße in Coschütz zu vermeiden, erfolgte 1950 die Umbenennung in Plantagenweg. Zu den erhaltenen Wohngebäuden der Straße gehört auch das einstige Gemeindearmenhaus (Nr. 2).
Nach 1900 wurden die an der Rockauer Straße gelegenen Grundstücke mit villenartigen Wohnhäusern bebaut. Eigentümer waren u.a. der Brauereibesitzer Clausnitzer (Schlossbrauerei Niederpoyritz) und der Kunstmaler Max Pietzschmann (1865-1952). Pietzschmann war Professor an der Kunstakademie und gehörte zum “Goppelner Kreis”, einer Vereinigung von Landschaftsmalern. 1929 entstand an der Rockauer Straße ein von der Nieskyer Firma Christoph & Unmack gebautes Holzhaus. Weitere Wohnhäuser folgten in den Dreißiger Jahren.
Die Gebäude der Siedlungsstraße wurden ab 1924 für die “Siedlergemeinschaft Niederpoyritz” errichtet. Die Planungen oblagen dem Architekten Kurt Bärbig, der für das Grundstück mehrere der Hanglage angepasste Doppelhäuser entwarf. Ursprünglich war neben den Wohnhäusern auch ein gemeindeeigenes Verwaltungsgebäude vorgesehen. An dessen Stelle entstand wenig später das neue Feuerwehrhaus. Erst 1939 konnte das Bauvorhaben abgeschlossen werden.
Noch bis zum Ersten Weltkrieg gab es an Stelle der heutigen Staffelsteinstraße lediglich einen schmalen und schwer befahrbaren Weg, welcher vom Elbtal nach Pappritz führte. Wegen seines schlechten Bauzustandes entschied sich die Gemeinde Niederpoyritz nach längerer Diskussion zum Ausbau zur Straße. Nach dem Ankauf der benötigten Grundstücke wurde Anfang 1914 mit den Arbeiten begonnen. Dafür musste auf einer Länge von ca. 700 Metern das Straßenfundament neu angelegt und befestigt werden. Hinzu kamen Stützmauern und wegen des komplizierten Geländeprofils notwendige Befestigungen. Die Fertigstellung der neuen Straße erfolgte noch im August des gleichen Jahres. Zunächst wurde sie Bergstraße, ab 1930 nach dem hier befindlichen Gasthaus “Staffelstein” Staffelsteinstraße genannt.
Ältestes Gebäude ist das frühere Gasthaus “Staffelstein”, welches wegen seiner herrlichen Fernsicht einst beliebtes Ausflugsziel war, heute jedoch nur noch als Wohngebäude dient. Weitere Wohnhäuser entstanden nach dem Ersten Weltkrieg. Bemerkenswert sind drei in den Dreißiger Jahren errichtete Holzhäuser der bayrischen Firma Isartaler Holzhaus- Bau G.m.b.H. Initiiert wurden diese von deren Generalvertreter für Sachsen Würffel, der mit seiner Familie selbst eines der Gebäude bewohnte. Am früheren Atelierhaus des Malers Hanns Herzing (1890-1971) erinnert eine Gedenktafel an den Künstler (Foto) .
“Unser schönes Sachsenland ist als reizend weltbekannt. Die Gaststätte blieb auch nach 1945 zunächst geöffnet und existierte bis um 1975. Danach wurde das Gebäude zu einer Pension umgebaut. Heute dient es als Wohnhaus. Nr. 10: Das Wohnhaus entstand kurz nach der Jahrhundertwende und gehörte dem Senftenberger Braunkohlefabrikanten Lindemann. Ebenso wie einige weitere Gebäude in der Nachbarschaft wurde die Villa beim Luftangriff am 13./14. Februar 1945 schwer beschädigt und brannte aus. In der Nachkriegszeit erfolgte der Wiederaufbau in vereinfachter Form.
Der Wohnweg wurde 1928 durch die Gemeinde Niederpoyritz als Wohnstraße E projektiert und sollte ab 1937 zur Straße ausgebaut werden, was jedoch nie erfolgte. Die offizielle Namensgebung stammt aus der Zeit um 1950. In seinem Verlauf geht er auf einen alten Botenweg durch die Weinberge zurück, welcher im 18. Jahrhundert die Besitzungen der Wettiner in Pillnitz und Moritzburg verband. Am Wohnweg sind noch einige Reste einstiger Weinbergsmauern zu finden. Bemerkenswert war ein um 1800 errichtetes Weinberghäuschen mit Fachwerk, welches leider nach 1945 verfiel und um 1975 dem Abbruch verfiel. Ursprünglich gehörte es zum Gierthschen Weinberg, dessen Stammhaus das Grundstück Pillnitzer Landstraße 254 war.
|
![]() |
![]() |
|
![]() |
![]() |
|
[Home] [Nord] [Nordwest] [Neustadt] [Nordost] [West] [Zentrum] [Südwest] [Süd] [Südost] [Ost] [Register] [Kontakt] [Impressum] |