Das Sanatorium an der Bautzner Landstraße 108 wurde 1904 vom früheren Direktor der Sächsischen Elektrizitätsgesellschaft Paul Oswald Bachmann (1871-1923) gegründet und erhielt bei seiner Einweihung den offiziellen Namen "Kaiser Barbarossa Bad". Mit Gründung der Heilstätte und der fast zeitgleichen Anlage des Bühlauer Waldparks wollte der Ort an die Kurbadtraditionen des benachbarten Kurortes Weißer Hirschs anknüpfen. 1907 entstand die "Sanatorium und Kaiser-Barbarossa-Bad GmbH" unter Leitung des Majors a.D. Max Menzel. Zugleich wurde Dr. med. Perske als leitender Arzt eingestellt.
Ursprünglich bestand der Komplex aus der sogenannten "Turmvilla" an der Bautzner Straße und dem Kurmittelhaus, einem landhausartigen Gebäude. Wenig später weitere für den Kurbetrieb erforderliche Anlagen geschaffen, darunter das am 30. Mai 1908 eröffnete Freibad. Dieses stand zu bestimmten Zeiten auch der Öffentlichkeit zur Verfügung und erfreute sich bald großer Beliebtheit. Der Eingang zum Sanatorium war von der Bautzner Landstraße durch einen dekorativen Torbogen möglich, einen weiteren Zugang gab es von der Grundstraße. Die durch das Gelände führende Erschließungsstraße erhielt 1910 den Namen Bachmannstraße.
Interne Differenzen zwischen Eigentümer Bachmann und der Geschäftsleitung führten 1911 zur zeitweiligen Stilllegung des Kurbetriebes, woraufhin sich Bachmann zum Verkauf des Kaiser-Barbarossa-Bades entschloss. 1912 wurde der Medizinalrat Josef Schreck von den neuen Eigentümern - einem Ärztekonsortium - zum Leiter des Sanatoriums berufen, welches vor allem Behandlungen von Magen-Darm- und Stoffwechselerkrankungen anbot.
Obwohl das Bad zunächst gut ausgelastet war, führten der Erste Weltkrieg und dessen Folgen später zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten. 1928 musste der Kurbetrieb endgültig eingestellt werden. In der Folge übernahm der Verein "Ruheheim Bühlau" einen Teil der Gebäude und richtete hier ein Altersheim für pensionierte Beamte ein (Hedrich-Greß-Heim). In diesem Zusammenhang entstanden ab 1929 nach Plänen von Ludwig Wirth einige Ergänzungsbauten. Heute dienen die Gebäude als Seniorenwohnanlage. Außerdem wurde das ehemalige Bad von einer neu gegründeten GmbH erworben und umgebaut. Heute befindet sich hier ein Kletterpark.
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