Marsdorf

Postleitzahl: 01108


Marsdorf wurde im Jahr 1350 erstmals als Maroldisdorf im Lehnsbuch Friedrich des Strengen erwähnt. Der Name ist höchstwahrscheinlich vom Lokator (Ortsgründer) des Straßenangerdorfes abgeleitet. Der Ort war ursprünglich Lehen der Markgrafen von Meißen, kam jedoch 1357 zum Teil in den Besitz der Bürgermeister von Dresden und Pirna. Rechte in Marsdorf besaßen auch die Herren von Grünberg. 1791 fiel der kleine Ort an das Amt Dresden und gehörte seit dem 19. Jahrhundert zum Amt Moritzburg. Kirchlich unterstand Marsdorf dem Bärnsdorfer Kirchspiel. Die Bewohner lebten vorrangig von der Landwirtschaft. Erst nach 1860 entstanden einige kleinere Handwerksbetriebe. Zwischen 1926 und 1932 existierte außerdem ein kleiner Granitsteinbruch am Ortsrand, der Pflaster- und Bordsteine für den regionalen Bedarf herstellte.

Da sich Grund und Boden seit Jahrhunderten im Besitz der ortsansässigen Bauern befanden, blieb die Bodenreform 1946 für Marsdorf ohne große Bedeutung. 1956 schlossen sich die ersten Bauern des Ortes zur LPG “Voran” zusammen, der kurz darauf die LPG “Bergblick” folgte. 1960 war Marsdorf erstes vollgenossenschaftliches Dorf im Landkreis Dresden. 1967 schlossen sich die beiden Marsdorfer LPG´n und die LPG des Nachbarortes Medingen zu einem landwirtschaftlichen Großbetrieb zusammen, für den in den 1960er und 1970er Jahren einige moderne Stallanlagen im Ort entstanden. 1979 folgte eine Broilermastanlage. Marsdorf gehörte bereits seit 1965 als Ortsteil zu Weixdorf und kam mit diesem am 1. Januar 1999 zu Dresden. In den letzten Jahren entstanden im Ort einige Einfamilienhäuser. Außerdem wurden die Ortsstraßen erneuert und eine neue Autobahnzufahrt geschaffen. Sehenswert sind die zahlreichen erhaltenen Gehöfte aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die zum Teil noch Fachwerk aufweisen.

 

Schulen in Marsdorf:

Die erste Dorfschule erhielt Marsdorf im Jahr 1830. Das Gebäude in der Nähe des Dorfteiches wurde 1927 aufgestockt und zu Wohnzwecken umgebaut. Als diese Schule nicht mehr den Anforderungen genügte, entstand 1894 an der Hauptstraße ein Neubau. Dieses Schulhaus war bis zur Eingemeindung des Ortes 1965 in Betrieb und wurde später als Gemeindeverwaltung, Kindergarten und Arztstation genutzt. Heute hat hier u. a. der aus der Freiwilligen Feuerwehr hervorgegangene Marsdorfer Verein sein Domizil.

Kriegerdenkmal:

Das Ehrenmal wurde 1924 auf Beschluss des Gemeinderates geschaffen und erinnert an die zehn gefallenen Männer aus Marsdorf, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben verloren. Das Denkmal besteht aus vier Granitfindlingen und trägt die Inschrift: “Vergiß, mein Volk, der treuen Toten nicht 1914 - 1918”. Die offizielle Einweihung erfolgte am 18. Juni 1924.

Weiterführende Literatur und Quellen

[Home] [Nord] [Nordwest] [Neustadt] [Nordost] [West] [Zentrum] [Südwest] [Süd] [Südost] [Ost] [Register] [Kontakt] [Impressum]