Die erste Kapelle des Ortes wurde vermutlich bereits um 1250 errichtet. Genauere Angaben
aus der Frühzeit fehlen, da alle Dokumente zur Kirchengeschichte bei einem Brand im 17. Jahrhundert verloren gingen. 1555 wird diese Kapelle als Filialkirche der Radeberger
Stadtkirche bestätigt. Zwischen 1587 und 1608 entstand an gleicher Stelle eine neue Dorfkirche, die nach ihrer Zerstörung durch einen Blitzschlag in den Jahren 1653 bis 1664
wiederaufgebaut wurde. Dabei erhielt der schlichte Bau im Wesentlichen sein heutiges Aussehen mit dem achteckigen Dachreiter, welcher einen Kirchturm ersetzt. Die Weihe erfolgte
am 13. Oktober 1664. Im Inneren finden ca. 200 Personen Platz.
Älteste Teile des Bauwerks sind der noch zum Teil in romanischen Formen gestaltete Chor und die beim Brand
vermutlich verschont gebliebene Sakristei mit einem spätgotischen Kreuzgratgewölbe. Emporen und Kanzel stammen
aus der Zeit des Wiederaufbaus nach 1643. 1664 erhielt der Altar einen von Säulen getragenen Aufbau mit einer Darstellung des Heiligen Abendmahls sowie der Kreuzigungs- und Auferstehungsszene. Wappenbilder erinnern an
die Stifter Caspar Heinrich und Hans Ulrich von Grünrodt. 1893/93 wurde dieser Altar neu gestaltet und in diesem Zusammenhang mit den Wappen des Grafen Karl von Brühl und seiner Gemahlin Else von Krosigk ergänzt.
Die Orgel stammt aus dem Jahr 1832 und besitzt ein Prospekt in spätklassizistischen Formen. Geschaffen wurde sie
in der Werkstatt von Friedrich Nikolaus Jahn. 1938 erfolgte eine umfassende Erneuerung durch Wilhelm Rühle. Bemerkenswert sind außerdem mehrere Bilder an der Empore mit Darstellung der 10 Gebote von 1929. Diese
stammen, ebenso wie die Kanzel und ein Gemälde Martin Luthers von Georg Gelbke. Ein weiteres Gemälde “Christi Versuchung” wurde noch vor dem Ersten Weltkrieg von Carl Bertling geschaffen. Jüngstes Kunstwerk ist der 1964
geschaffene Ambo von Werner Juza. Im Dachreiter läuten zwei Bronzeglocken von 1926 und 1990. Zur Kirche gehört auch ein um 1560 angelegter kleiner Friedhof.
Video: Das Geläut der Schönborner Kirche läutet den Gottesdienst ein
|