1940 vermietete die Witwe Bruno Harzers weitere Räume an die Haushaltschule der Mathilde-Zimmer-Stiftung. 1943 wurde die Villa jedoch von den Behörden enteignet und an das Deutsche Rote Kreuz zur Nutzung übertragen. Fortan befand sich hier die Frauenabteilung des Instituts für Wirbeltuberkulose. 1946 übernahm das Land Sachsen das Haus. Seit den 1970er Jahren war in der ehemaligen Villa Harzer bis 1989 das Internat des Dresdner Datenverarbeitungszentrums untergebracht. Nach langjährigem Leerstand erfolgte 2007/08 der Umbau zum Wohnhaus.
Institut für Wirbeltuberkulose: Zu den wichtigen medizinischen Einrichtungen Klotzsches gehörte das 1926 auf der Goethestraße im früheren Fremdenheim Doehn gegründete Institut für Wirbeltuberkulose. Leiter war der aus Livland stammende und 1918 emigrierte Arzt Prof. Dr. med. Julius von Finck. Für die Heilstätte nutzte dieser zunächst die Villa “Gesundbrunnen” (Nr. 18), ab 1943 auch die benachbarte Villa “Harzer” (Nr. 17). Behandelt wurden vor allem Kinder und Jugendliche, die an der bislang als unheilbar geltenden “Buckelkrankheit” litten. Julius von Finck führte sein Institut auch nach 1945 bis zu seinem Tod im April 1951 weiter. Wenig später wurde die Privatklinik in die Medizinische Akademie eingegliedert. Das Gebäude in Klotzsche nutzte ab 1972 die Poliklinik Dresden-Mickten als Außenstelle. Heute dient die Villa Gesundbrunnen als Ärztehaus.
Der Göhrener Weg entstand in den 1980er Jahren beim Bau des Neubaugebiet an der Selliner Straße. Wie zahlreiche weitere Straßen
in diesem Viertel erhielt er seinen Namen 1985 nach einem Ort im Ostseeraum, dem Ostseebad Göhren auf der Insel Rügen.
Ebenso wie andere Straßen in Klotzsche verdankt auch der Granitzer Weg seinen Namen einem Ort an der Ostsee. Granitz auf der
Insel Rügen ist vor allem durch sein gleichnamiges Jagdschloss bekannt. Am Granitzer Weg entstanden Mitte der 1980er zahlreiche Eigenheime.
Die heutige Greifswalder Straße hieß ursprünglich Parkstraße, bevor sie, ebenso wie zahlreiche weitere
Straßen in Klotzsche, nach einer Stadt an der Ostsee benannt wurde. Vor dem Ausbau um 1900 wurde sie Ruscheweg genannt. Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts führte dieser Weg an den sogenannten “Ruschewiesen” vorbei. Als Rusche wurden einfache Alarmanlagen aus Brettern bezeichnet, bei denen in
Kriegszeiten durch Anschlagen die Bewohner vor drohenden Gefahren gewarnt werden konnten. Nach 1945 erhielt sie kurzzeitig den Namen Wilhelm-Külz-Straße. Der liberale Politiker Wilhelm Külz
(1875-1948) hatte bis zu seiner Vertreibung 1933 das Amt des Oberbürgermeisters von Dresden inne. Da es im benachbarten Hellerau jedoch ebenfalls eine Wilhelm-Külz-Straße gabe, erfolgte im September
1953 die Umbenennung in Greifswalder Straße.
Das Wohnhaus Nr. 10
(Foto links oben) wurde 1925 für den Kunstmaler Friedrich Alfred Oehme (1881-1935) erbaut, dessen Atelier mit einer von ihm gestalteten Kassettendecke noch
erhalten ist. Architekt der Villa war Woldemar Kandler, der auch die Christuskirche am Boltenhagener Platz schuf. Oehme malte vor allem Landschafts- und Porträtbilder und wurde nach
seinem Tod auf dem Alten Friedhof Klotzsche beigesetzt. Nach 1945 war das Haus zeitweise Sitz des sowjetischen Geheimdienstes. Architektonisch interessant sind auch die benachbarten Häuser
Nr. 8 und 14. Letzteres stammt ebenfalls von Woldemar Kandler. Das Wohnhaus Parkstraße 8 (Foto rechts) wurde 1927 für den Apotheker Ernst Halle als Apotheke und Labor errichtet. Architekt war Oswin Hempel.
Die Grenzstraße, Teil des ehemaligen Fürstenweges zwischen Volkersdorf und Hofewiese, erhielt ihren Namen 1945, da sie an der
Ortsgrenze Klotzsches verläuft. 1935 entstand auf dem Areal zwischen Grenzstraße und Weixdorf die Luftnachrichtenschule mit
ausgedehnten Kasernenanlagen. Hier siedelten sich nach 1945 Gewerbebetriebe an, für die man eigens eine Stichbahn mit S-Bahnhof
anlegte. Außerdem wurde zwischen 1986 und 1990 ein Wohngebiet mit ca. 700 Wohnungen in Plattenbauweise errichtet. Nach 1990
entstand auf dem Gelände des ehemaligen Zentrums für Mikroelektronik ein moderner Büropark, der in den kommenden Jahren noch
erweitert werden soll. Die Bahnstrecke wurde 2000/01 als Flughafenzubringer ausgebaut und verlängert.
Der Grüne Weg wurde um 1930 als eine von der Querallee (heute Boltenhagener Straße) abgehende Sackgasse angelegt und erhielt zunächst den Namen Grüne Straße. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg wechselte der Name in Am Querweg. Da es im Stadtteil Leubnitz-Neuostra jedoch ebenfalls eine Straße mit diesem Namen gab, machte sich nach der Eingemeindung von Klotzsche eine erneute Umbenennung erforderlich. Diese erfolgte im September 1953 in Grüner Weg. Im Zusammenhang mit dem Bau des Neubauviertels an der Karl-Marx-Straße wurde der Grüne Weg in den 1960er Jahren verlängert.
Die Hauerstraße entstand mit Anlage der Wohnsiedlung nördlich der Christuskirche und verdankt ihren Namen dem königlich-preußischen Hofstuckateur Carl Borromäus Hauer. Hauer ist Schöpfer des Altars der Kirche und gestaltete auch das heute nicht mehr vorhandene König-Albert-Denkmal im Waldpark. Amtlich benannt wurde sie 1936.
Der Heiderandweg verbindet die Königsbrücker Landstraße mit dem Klotzscher Weg und erhielt seinen Namen, da er südlich des Ortsteils Alberthöhe am Rand zur Dresdner Heide verläuft. Verwendet wird die Bezeichnung seit ca. 1940.
Die Hendrichstraße befindet sich im alten Dorfkern und bildet zugleich die Flurgrenze zwischen Klotzsche und Hellerau. Ursprünglich war sie Teil eines um das ganze Dorf herumführenden Weges und wurde als Dorffrieden bezeichnet. Seit dem Ausbau zur Straße um 1900 erinnert der heutige Name an den früheren Gemeindevorstand Friedrich Gottlob Theodor Hendrich (1834-1900). Hendrich erwarb sich große Verdienste bei der Wandlung des Ortes vom Bauerndorf zum Villenvorort und wohnte im Haus Hendrichstraße 1. Unter seiner Regie erhielt Klotzsche u. a. seine erste Straßenbeleuchtung und ein gemeindeeigenes Wasserwerk. 1933 wurde die Hendrichstraße kurzzeitig Horst-Wessel-Straße genannt, bis dieser Name auf die heutige Tichystraße übertragen wurde. Die Wohnhäuser Nr. 2-8 und 9-27 gehören bereits zur Gartenstadt Hellerau und wurden 1911/13 von Curt Frick entworfen. Weitere Gebäude (Nr. 3-7) stammen von Hermann Muthesius. Das 1895 errichtete Pfarrhaus der Klotzscher Kirche entstand 1895 nach Plänen von Woldemar Kandler.
Ein besonderes Kuriosum ist unmittelbar am Durchgang zur Alten Klotzscher Kirche zu entdecken. In einer stillgelegten Telefonzelle wurde “Dresdens kleinste Leihbücherei” eingerichtet. Literaturbegeisterte können sich hier kostenlos Bücher ausleihen bzw. durch eigene Exemplare austauschen.
Fotos: Hendrichstraße mit der “Literaturzelle” am Durchgang zum Kirchhof
Die Hermann-Reichelt-Straße auf dem Gelände des Flughafens erinnert an den deutschen Flugpionier Hermann Reichelt (1878-1914), der 1909 erste Versuche mit selbstgebauten Fluggeräten unternahm. 1912 gründete er in Dresden-Kaditz eine Flugschule und war auch als Konstrukteur tätig. 1914 kam er bei einer Schauvorführung ums Leben. Ursprünglich war sie als Werkstraße 11 lediglich für den internen Verkehr gedacht, wurde Mitte der 1990er Jahre jedoch öffentlich gewidmet und bis zur Grenzstraße verlängert. Die amtliche Namensgebung erfolgte im April 1995. Von Bedeutung ist sie als Hauptzufahrt zum Terminal und als Verbindung zur Autobahnabfahrt "Dresden-Flughafen".
Der Hugo-Junkers-Ring befindet sich auf dem Gelände der früheren Flugzeugwerft und erhielt seinen Namen nach dem deutschen Techniker und Unternehmer Hugo Junkers (1859–1935). Junkers war Gründer und Eigentümer der Junkers Flugzeugwerke AG und gilt als einer der bedeutendsten Flugzeugkonstrukteure überhaupt.
Der Ikarusweg befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Flugzeugwerft und wurde innerbetrieblich Werkstraße 67 genannt. Nach 1990 erfolgte die öffentliche Widmung und in diesem Zusammenhang im November 1995 die Benennung mit Ikarusweg. Mit der Namensgebung nach der griechischen Sagengestalt Ikarus soll der historische Bezug zum Flugwesen hergestellt werden.
Der Immelmannplatz entstand als Vorplatz des Flughafens mit dem "Hansa-Haus" und wurde 1935 nach dem deutschen Jagdpiloten des Ersten Weltkriegs Max Immelmann (1890-1916) Immelmannplatz benannt. Da diese Bezeichnung als militaristisch galt, erfolgte 1945 die Umbenennung in Roter Platz. Wenig später wurde diese Benennung aufgehoben, so dass der Platz heute namenlos ist. Seit einige Jahren gibt es jedoch Bestrebungen, dem Vorplatz wieder einen Namen zu geben.
Die 2004 im Zusammenhang mit einem Neubaugebiet am Dörnichtweg angelegte Karl-Gjellerup-Straße erhielt ihren Namen nach dem dänischen Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Karl Adolph Gjellerup (1857-1919), der seine letzten Lebensjahre in Klotzsche (Gartenstraße 28, heute Kieler Straße) verbrachte und auf dem Alten Klotzscher Friedhof begraben liegt.
Die Karl-Marx-Straße verbindet die Königsbrücker Landstraße mit dem Flughafen. Ursprünglich gab es hier nur einen kurzen Verbindungsweg bis zur Kieler Straße, den man Blumenstraße nannte, der jedoch unbebaut war. Ausgebaut wurde die Straße erst im Zusammenhang mit dem Bau des Flughafens 1935. Ursprünglich sollte hier eine neue Hauptachse mit Straßenbahntrasse entstehen. Zu beiden Seiten waren repräsentative Gebäude für die junge Stadt, u. a. ein Stadion, eine Stadthalle und ein Aufmarschplatz für nationalsozialistische “Weihestunden” vorgesehen. Kriegsbedingt wurden diese Pläne des Stadtbaumeisters Dutschke nicht mehr realisiert, so dass heute nur einige Wohnhäuser aus dieser Zeit an das Projekt erinnern. Bereits Ende 1945 erfolgte eine Umbenennung der Flughafenstraße nach dem deutschen Philosophen und geistigen Urvater der kommunistischen Bewegung Karl Marx (1818–1883) in Karl-Marx- Straße. Der hintere Straßenteil erhielt im Februar 1993 seinen früheren Namen Flughafenstraße wieder zurück.
In den 1960er Jahren wurden an der Karl-Marx-Straße Wohnblöcke für die Angestellten von Klotzscher Betrieben errichtet, denen später eine Plattenbausiedlung folgte. Bemerkenswert ist der 1952/55 als Konstruktionsbüro der DDR-Luftfahrtindustrie errichtete Stahlbetonbau am Flughafen, welcher unter Denkmalschutz steht. 1997 wurde das Haus zum Airport Bürocenter umgebaut. 2009/10 entstand an der Ecke zur Boltenhagener Straße ein modernes Einkaufszentrum nach einem Entwurf des Dresdner Architekten Dieter Gechter.
Der Karlshagener Weg wurde in den 1970er Jahren als Zugang zu zwei damals neu errichteten Kindereinrichtungen angelegt. Ähnlich wie bei einigen Nachbarstraßen erfolgte die Namensgebung nach einem Ort an der Ostseeküste, dem Ostseebad Karlshagen
Der heutige Käthe-Kollwitz-Platz wurde Ende des 19. Jahrhunderts an der Kreuzung Königsbrücker Landstraße / Langebrücker Straße angelegt. Um den Platz entstanden wenig später Villen des Kurortes Königswald. Außerdem befand sich hier ab 1898 die aus einer alten Kutscherschänke hervorgegangene Gaststätte “Deutsche Eiche”. Der Platz wurde ab 1903 bis 1945 König-Albert-Platz bzw. Albertplatz genannt und war zwischen 1903-1905 Endpunkt der gleislosen “Haidebahn”.
Im Juni 1945 erfolgte zunächst nach dem deutschen Arbeiterführer August Bebel (1840-1913) die Umbenennung in August-Bebel-Platz. Da es diesen Straßennamen in Dresden bereits gab, musste der Platz nach der Eingemeindung Klotzsches bereits im September 1953 erneut seinen Namen wechseln. Die Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867-1945) wurde mit ihren Anti-Kriegs-Darstellungen international bekannt und verbrachte ihre letzten Lebensmonate in Moritzburg, wo eine Gedenkstätte an sie erinnert. Heute hat der Käthe-Kollwitz-Platz vor allem als Verkehrsknotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr Bedeutung.
Die Kieler Straße verbindet parallel zur Königsbrücker Landstraße den alten Ortskern mit dem Villenviertel Königswald. Die ersten Gebäude entstanden Ende des 19. Jahrhunderts. 1907 folgte auf damals noch unbebautem Gebiet das Klotzscher Rathaus. Die übrigen Häuser wurden bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges für Offiziere der Klotzscher Luftkriegsschule errichtet. Zunächst ab 1897 Gartenstraße genannt, erfolgte 1933 die Umbenennung in Bismarckstraße, bevor 1945 der Straßenname August-Bebel-Straße
eingeführt wurde. Auch hier war die Namensgleichheit mit einer Dresdner Straße Anlass für eine erneute Umbennung nach der Hafenstadt Kiel im September 1953.
Bis zur Gegenwart sind an der Kieler Straße zahlreiche Gebäude aus der Zeit des Kurortes erhalten geblieben. Im Haus Nr. 7 gab es einst ein Lehrerinnen-Heim,
1910 unter dem Namen Carolastift in den Adressbüchern verzeichnet. Im Eckhaus Nr. 18 (im Bild ganz links) gab es bereits vor dem Ersten Weltkrieg das Restaurant zur Wartburg. In der Bismarckstraße 58 hatte bis 1945 eine Dienststelle der Kriminalpolizei ihren Sitz.
Die Straße Klotzscher Berglehne liegt in einem Neubaugebiet zwischen Oderstraße und Dörnichtweg und geht in östliche Richtung über in die Traute-Richter-Straße. Sie entstand nach 2000 und erhielt ihren Namen nach örtlichen Gegebenheiten.
Die frühere Hauptstraße, wichtigste Verbindung zwischen Schänkhübel und Dorfkern erhielt erst nach 1990 ihren heutigen Namen. Ursprünglich führte sie durch den gesamten Ortskern bis zur Flurgrenze nach Hellerau und wurde seit den 1890er Jahren als Hauptstraße bezeichnet. Im November 1991 erhielt jedoch die Straße der Befreiung in der Inneren Neustadt ihren alten Namen zurück, so dass es nun zu einer Namensdoppelung kam. Der Stadtrat beschloss deshalb, die in Klotzsche gelegene Hauptstraße zu teilen und in ihrem nördlichen Abschnitt Altklotzsche, im südlichen Teil ab Am Hellerrand Klotzscher Hauptstraße zu nennen.
Die Gebäude an der Klotzscher Hauptstraße entstanden ab Ende des 19. Jahrhunderts, als rund um den Schänkhübel ein neues Wohnviertel angelegt wurde, welches auch als Ortsteil “Alberthöhe” bezeichnet wird. Im Haus Nr. 1 befand sich von 1873 bis 1899 das erste Klotzscher Postamt (Foto). 1880 wurde auf dem Grundstück Nr. 24 ein “Lufthüttenbad” angelegt, welches jedoch nur wenige Jahre existierte. Außerdem finden sich hier die Gebäude der früheren Volksschule (Nr. 26) und der 1914 erbauten Neuen Schule.
Als Königswaldplatz wird die platzartige Anlage am Zusammentreffen von Rostocker Straße, Alexander-Herzen-Straße, Prof.-von-Finck-Straße und Boltenhagener Straße bezeichnet. In älteren Stadtplänen ist die Anlage als Schillerplatz eingetragen, besaß jedoch keine Adressen, weshalb man die Bezeichnung später aufhob. Erst im Februar 1993 erhielt der Platz wieder einen Namen nach dem Klotzscher Ortsteil Königswald.
Die Konrad-Zuse-Straße wurde 2004 zur Erschließung des neuen Gewerbeparks “data.base” angelegt und nach dem Computerpionier Konrad Zuse (1910-1995) benannt. Zuse entwickelte 1941 den ersten programmgesteuerten Rechenautomaten und gilt als “Vater des Computers”. 1981 erhielt er die Ehrendoktorwürde der TU Dresden. In den letzten Jahren entstanden an der Konrad-Zuse-Straße verschiedene Labor- und Produktionshallen, u.a. für das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme.
Die Korolenkostraße wurde ium 1890 m Zusammenhang mit dem Bau des Villenviertels Königswald angelegt und zunächst Florastraße genannt. Zwischen 1933 und 1945 trug sie nach einem nationalsozialistischen “Vorkämpfer” den Namen Leo-Schlageter-Straße. Bereits im Sommer 1945 wurde die Straße in Rosa-Luxemburg-Straße umbenannt. Da es in Dresden bereits eine gleichnamige Straße in der Inneren Neustadt gab, erhielt sie nach der Eingemeindung Klotzsches ihre heutige Bezeichnung nach dem russischen Schriftsteller und Erzähler Wladimir Korolenko (1853-1921). Auf der Korolenkostraße befindet sich seit 1914 die Neue Schule Klotzsche, heute 82. Oberschule "Am Flughafen" (Nr. 6).
Der Kunitzteichweg entstand Mitte der 1990er Jahre zur Erschließung eines kleinen Wohnparks an der Königsbrücker Straße und verbindet diese mit der Traubelstraße. Im März 1996 erhielt die neue Straße ihren Namen nach einem früher dort vorhandenen Teich, der auf einer Karte von 1850 als "Paul Kunitz Teich" bezeichnet wurde.
Die Langebrücker Straße verbindet den Klotzscher Ortsteil Königswald mit dem benachbarten Langebrück und durchquert dabei den nördlichen Teil der Dresdner Heide. Amtlich eingeführt wurde die Straßenbenennung um 1900. An der Flurgrenze zu Langebrück wechelt der Straßenname in Dresdner Straße.
Am Abzweig Königsbrücker Landstraße befindet sich seit 1897 die Gaststätte “Deutsche Eiche” (Nr. 2). Unweit davon gab es ab 1889 einen der ersten Dresdner Kindergärten (Nr. 3a). Die Einrichtung wurde 1866 vom Dresdner Stadtverein für Innere Mission in der Oppellvorstadt gegründet und 1888/89 in einen Neubau im Vorort Königswald verlegt. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg bot dieser Kindergarten Platz für über 200 Kinder. Zu den Bauvorhaben der jüngsten Vergangenheit gehört ein nach 1990 entstandener Wohnpark.
Der Lauschigwiesenweg entstand bereits 2000 zur Erschließung eines geplanten neuen Wohngebiet an der Travemünder Straße. Benannt wurde sie nach einem alten Flurnamen. Im Herbst 2015 begannen die Bauarbeiten für die neue Siedlung.
Die Lindenstraße entstand in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts im Ortsteil Alberthöhe. Ihren Namen erhielt sie nach den hier gepflanzten Lindenbäumen.
Die Lubminer Straße wurde Anfang der 1970er Jahre im Zuge des Neubaugebietes Klotzsche angelegt. 1974 erhielt sie, so wie andere Straßen in diesem Viertel, ihren Namen nach einem Ort an der Ostsee, dem Seebad Lubmin.
Die Ludwig-Jahn-Straße verbindet die Kieler Straße mit der Straße An den Ruschewiesen. Sie wurde 1937 Begründer der deutschen Turnbewegung Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) benannt.
Die Maria-Reiche-Straße entstand 2004 im Zusammenhang mit dem Ausbau des Klotzscher Gewerbeparks “data.base”. Ihren Namen erhielt sie nach der in Dresden geborenen Geographin und Archäologin Maria Reiche (1903-1998). Maria Reiche verbrachte einen Großteil ihres Lebens mit völkerkundlichen Studien in Peru und befasste sich mit der Erforschung der weltbekannten Scharrbilder von Nazca, die sie als frühgeschichtlichen Kalender deutete.
Zentrum Mikroelektronik Dresden (ZMD): Das Institut in Klotzsche geht auf die am 1. August 1961 gegründete Arbeitsstelle für Molekularelektronik zurück. Unter Leitung des Physikers Prof. Werner Hartmann begann in einer ehemaligen Kaserne an der Königsbrücker Landstraße (Objekt 1) die Entwicklung der integrierten Halbleitertechnik in der DDR. In mehreren Gebäuden der früheren Luftkriegsschule richtete man die erforderlichen Laboranlagen und Forschungsräume ein. Zu den ersten Ergebnissen gehörte die Entwicklung von Logik-Schaltkreisen in Bipolartechnik und der Einstieg in die Unipolartechnik.
1974 wurde Werner Hartmann als Leiter der Einrichtung aus politischen Gründen abberufen. Zwei Jahre später wurde die Einrichtung in Institut für Mikroelektronik Dresden umbenannt und 1978 dem Kombinat Mikroelektronik Erfurt, 1986 dem Kombinat Carl Zeiss Jena zugeordnet. 1981 erfolgte an der Grenzstraße die Grundsteinlegung zum Objekt 2, der Zentrale Verfahrensentwicklung (ZVE). Bis 1990 wurden hier grundlegende Technologien der Mikroelektronik erforscht und industriell umgesetzt. Im Mittelpunkt stand die Herstellung von Wafern und Chips und deren Einsatz in Schaltkreisen. Nach der Wende bildeten diese Entwicklungen die Grundlage für die bis zur Gegenwart in Klotzsche ansässigen Hochtechnologiefirmen der Branche.
Mit der Herauslösung der Forschungseinrichtung aus dem Kombinat Carl Zeiss Jena begann 1990 ein neuer Abschnitt der Firmengeschichte. Fortan firmierte diese als Zentrum Mikroelektronik Dresden GmbH. 1992 entstand schließlich das heutige
Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme, welches sich sowohl mit Forschungsaufgaben als auch industrienahmen Dienstleistungen für Unternehmen der Branche befasst. Seit 2003 wird dieses als Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) bezeichnet. Heute arbeiten hier ca. 210 Mitarbeiter an elektronischen, mechanischen und optischen Komponenten und ihrer Integration in intelligente Bauelemente und Systeme.
Die Marsdorfer Straße entstand ursprünglich als Marsdorfer Weg und ist seit 1897 im Adressbuch verzeichnet. Wenig später wechselte die Bezeichnung Weg in Straße. Benannt ist sie nach dem kleinen Ort Marsdorf, der seit 1999 als Stadtteil zu Dresden gehört. Reste des alten Marsdorfer Weges sind noch nördlich des Flugplatzes erhalten. An der Einmündung der Marsdorfer in die Rähnitzer Straße steht eine Stieleiche, die als Naturdenkmal ausgewiesen ist.
Nr. 10: In diesem Haus wohnte zwischen 1937/38 und 1945 der Schriftstellers Richard Blasius (1885-1968). Er verfasste in den 1920er und 1930er Jahren zahlreiche Abenteuerromane, die in verschiedenen Heftreihen veröffentlicht wurden und sich zeitweise großer Popularität erfreuten. Außerdem sind von ihm einige Erzählungen und Gedichte in Oberlausitzer Mundart bekannt.
Die Max-Hünig-Straße wurde 1953 nach dem Gründer der Kindererholungsstätte am Oberen Waldteich, Max Hünig (1851-1935),
benannt, der sich als Mitglied der SPD (später der KPD) auch politisch engagierte. Bis zur Eingemeindung Klotzsches trug sie den
Namen Georgstraße (ab Juni 1945 Rudolf-Breitscheid-Straße). Hier entwickelte sich nach 1890 eine kleine Wohnsiedlung, die im
Laufe der Zeit mit der vorhandenen Bebauung am Schänkhübel zusammenwuchs und fortan den Ortsteil Alberthöhe bildete.
Ursprünglich befand sich an dieser Stelle ein kurfürstlicher Ortolanherd, eine Vogelfangstelle für Gartenammern (Ortolanen). Ende der
1960er Jahre war unterhalb der Alberthöhe der Bau eines Neubaugebietes mit mehrgeschossigen Plattenbauten vorgesehen, was
jedoch wegen der Nähe zu den militärischen Anlagen am Einspruch der sowjetischen Streitkräfte scheiterte.
Alberthöhe (Nr. 13): Die Gaststätte wurde 1888 als Ballhaus und Hotel “Alberthöhe” eröffnet
und war eines der größten Restaurants in der Dresdner Umgebung. Zum Haus gehörten u. a. ein wegen des Fernblicks berühmtes Café mit Terrasse und Aussichtsturm, ein Restaurant und
mehrere Tanzsäle. Architekt des Gebäudes war Johann Wachs, Inhaber der Gastwirt Moritz Reiche. In den Dreißiger Jahren wurden die Gebäude nochmals modernisiert und um eine
Freitanzdiele erweitert. Am 28. November 1935 fand im großen Saal der Alberthöhe die Feier zur Verleihung des Stadtrechts statt. Bis zum Zweiten Weltkrieg gastronomisch genutzt, diente
die Alberthöhe zeitweise als Lazarett und wurde 1952 geschlossen. In den Jahren nach 1945 fanden hier noch Konzerte, Theater- und Opernaufführungen sowie Filmvorführungen statt. 2009 erfolgte der Umbau der einstigen
Gaststätte zu einer Wohnanlage.
Fotos: Die “Alberthöhe”um 1890 (links) und in den 1930er Jahren (rechts)
In den Räumen der “Alberthöhe” produzierte ab 1953 die Süßwarenfabrik Herbert Wendler KG ihre Dominosteine. Wendler hatte
dieses Marzipan-Marmeladen-Gebäck bereits 1933 erfunden und auf der Rosenstraße 39, später in Radebeul hergestellt. Da es im
zerstörten Dresden keine geeigneten Produktionsräume mehr gab, erwarb Wendler das Gebäude vom letzten Besitzer Bernhard
Lukaschek und richtete hier seine Fabrik ein. Die Firma wurde 1972 verstaatlicht und 1990 privatisiert. 1998 übernahm die Dr.
Quendt Backwaren GmbH das Unternehmen und verlegte es zwei Jahre später nach Coschütz/Gittersee.
Die Oderstraße, früher Nordstraße genannt, gehört zu den Straßen um alten Dorfkern. Bis ins 19.
Jahrhundert lagen nördlich dieser Straße die Bauernweinberge des Ortes. Noch 1955 existierte im Grundstück Nr. 5 eine alte Weinpresse, die zur Weinhandlung und Probierstube “Zum Winzer” der
Familie Hempelt gehörte. Bemerkenswert ist auch das Wohnhaus der ehemaligen Molkerei Leuschner mit einem Haussegen über dem Eingang. Leuschner besaß in Dresden eine Molkerei und
ließ 1936 in Klotzsche einen Neubau errichten. Später dienten die Kühlräume als Lager für Wild und Geflügel und wurden ab 1962 durch den VEB Mantissa genutzt. An der Oderstraße hatte einst
auch die Grützmühle zum Mahlen des Heidekorns ihren Standort. 1925 entstand an deren Stelle der Sportplatz des Klotzscher Turnvereins “Gut Heil”.
Die ehemalige Jägerstraße im Ortsteil Königswald erhielt 1954 den Namen Prof.-von-Finck-Straße. Mit der Namensgebung wird an
den 1918 aus Rußland emigrierten Arzt Prof. Dr. Julius von Finck (1864-1951) erinnert, der 1926 die Leitung des Institutes für
Wirbeltuberkulose auf der Goethestraße 18 übernahm. Finck wurde für seine Verdienste zur Bekämpfung dieser Krankheit vielfach geehrt und war nach 1945 bis zu seinem Tod
an diesem Institut tätig. Seit 2009 erinnert eine Gedenktafel im Klotzscher Rathaus an ihn.
Die Quosdorfstraße wurde im Zusammenbau mit der Anlage weiterer Siedlungen zwischen Klotzsche und dem Ortsteil Königswald
angelegt und nach dem früheren “Bezirksfeldwebel” (Landrat) Friedrich August Quosdorf (1840-1889) benannt. Quosdorf gilt als eigentlicher Gründer des Ortsteils Königswald und ließ hier 1884 das Bahnhofshotel als “Sommerfrische Quosdorf” erbauen. An ihn erinnert seit 1896
ein Gedenkstein gegenüber vom Bahnhof.
Die Richard-Riemerschmid-Straße wurde 2017 als Erschließungsstraße für das Gewerbegebiet Rähnitzsteig angelegt. Ihren Namen erhielt sie nach dem Architekten Richard Riemerschmid (1868-1957), Mitbegründer des Deutschen Werkbunds und maßgeblich am Bau der Gartenstadt Hellerau beteiligt.
Die Rostocker Straße im Stadtteil Königswald (früher Mozartstraße) erhielt ihren Namen nach der Hafenstadt Rostock, wobei dabei an eine nach der Eingemeindung entstandene Klotzscher
Tradition angeknüpft wurde, Straßen den Namen von Orten im Ostseegebiet zu geben. Im Wohnhaus Rostocker Straße 17 lebte bis zu seinem Tod 1983 der Kunstmaler und Graphiker
Rudolf Nehmer, der zu den Mitbegründern der Künstlergruppe “Das Ufer - Gruppe 1947” gehörte. Bemerkenswert ist auch die Villa an der Ecke zur Goethestraße (Nr. 15) mit Jugendstilelementen an der Fassade
(Foto).
Die Rudolf-Nehmer-Straße wurde als Querstraße der Geschwister-Scholl-Straße 2002 angelegt und im Anschluss mit einer neuen
Doppelhaussiedlung bebaut. Der Name erinnert an den Kunstmaler Rudolf Nehmer (1912-1983), der seit 1936 in Dresden lebte und
in den 60er Jahren ein Wohnhaus in Klotzsche besaß. Nehmer gehörte der Künstlergruppe “Das Ufer - Gruppe 1947” an und erhielt für seine Arbeiten 1962 den Martin-Andersen-Nexö-Kunstpreis der Stadt Dresden.
Die heutige Selliner Straße entstand um 1905 und war bis 1953 nach dem Reformator Philipp Melanchton benannt. Zur Vermeidung von Verwechslungen mit der gleichnamigen Melanchtonstraße in der Äußeren Neustadt wurde sie im September 1953, einer Klotzscher Nachkriegstradition entsprechend, nach einem Ostseebad in Selliner Straße umbenannt.
Die Selliner Straße ist Standort eines der letzten Plattenbaukomplexe Dresdens. Die mehrgeschossigen Wohnblocks sowie Schule, Sporthalle und Kaufhalle wurden 1989 erbaut und erst im Frühjahr 1990 bezogen. Ein kleiner Wohnpark mit ca. 450 Wohnungen folgte bis 1995. 2013 begann die Sächsische Wohnungsgenossenschaft Dresden mit einer umfassenden Modernisierung der Gebäude, welche künftig als Wohnpark "Klotzscher Höfe" vermarktet werden sollen. Begonnen wurde mit dem "Lindenhof" an der Selliner Straße, gefolgt vom "Sonnenhof" am Göhrener Weg und dem "Kirschhof" an der Nordecke des Gebäudeblocks. Neben Umbauten und einem Teilabbruch von Obergeschossen sind auch einige Lückenbauten geplant.
Außerdem existieren an der Selliner Straße noch einige Villen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bemerkenswert sind u.a. die Häuser Nr. 1 und Nr. 12, welche nach 1990 denkmalgerecht saniert wurden.
An der Stendaler Straße 24, die bis zur Eingemeindung den Namen Martin-Luther-Straße trug, richteten 1945 die Franziskaner das St.-Marien-Krankenhaus ein. Zuvor hatte der Besitzer des Gebäudes, der Dresdner Zigarettenfabrikant Galm, die Villa für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt und hier Flüchtlinge versorgen lassen. Wenig später kam auch das Nachbarhaus (Nr. 26) hinzu. Die Betreuung der Patienten oblag zunächst den “Grauen Schwestern”, einem katholischen Laienorden.
Die seit 1944 in Klotzsche wohnenden Ordensschwestern waren gegen Kriegsende aus Mönchengladbach gekommen, um hier ein Altersheim einzurichten. Am 18. April 1945 wurden die ersten beiden Frauen aufgenommen. Zunächst diente die Einrichtung unter dem Namen St.-Marien-Hospital vorrangig der Altenpflege, bevor man sich auf die medizinische Behandlung konzentrierte. Seit Dezember 1946 wird sie offiziell St.-Marien-Krankenhaus genannt. Schwerpunkt waren in den 1950er und 1960er Jahren die Bereiche Chirurgie und Gynäkologie.
Nach Weggang der Ordensschwestern und erfolgter Modernisierung und Erweiterung wird die Klinik seit 1969 als Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie betrieben. Träger ist heute der Caritasverband des Bistums Dresden-Meißen. 1998 und 2003/04 wurde die Klinik in zwei Bauabschnitten um einen Neubau erweitert. Seitdem stehen hier ca. 100 Betten und 25 Tagesplätze zur Verfügung. 2011 kam eine kleine Turnhalle für die Patienten hinzu.
Die heutige Tichystraße wurde im Zusammenhang mit der Bebauung des Areals nach dem Ersten Weltkrieg angelegt. Nach
Machtübernahme der Nationalsozialisten erhielt sie den Namen des “Märtyrers der Bewegung” Horst Wessel, der bei politischen
Auseinandersetzungen in Berlin 1930 ums Leben kam. Bereits 1945 erfolgte die Umbenennung der Straße in Karl-Liebknecht- Straße.
Da es jedoch im benachbarten Hellerau bereits eine Karl-Liebknecht-Straße gab, folgte nach der Eingemeindung 1950 eine erneute
Namensänderung in Leo-Jogiches-Straße. Leo Jogiches-Tyszka (1867-1919) leitete um 1900 die ersten polnischen Kampfzirkel der
revolutionären Arbeiter und war ein Kampfgefährte Karl Liebknechts. 1919 wurde er im Gefängnis in Berlin-Moabit erschossen. 1993
erhielt die Tichystraße ihren heutigen Namen. Professor Dr. Hans Tichy (1888-1970) war Begründer des Institutes für Rheumatologie in Klotzsche.
Die Traute-Richter-Straße entstand 2004 im Zusammenhang mit dem Bau eines neuen Wohngebietes am Dörnichtweg. Ihren Namen
verdankt sie der Schauspielerin Edeltraud Antonia (“Traute”) Richter (1924-1986), welche zwischen 1949 und 1986 zum Ensemble des Dresdner Staatsschauspiels gehörte und ab 1984 dessen Ehrenmitglied war.
Die aus einem früheren Feldweg hervorgegangene Travemünder Straße erhielt
ihren Namen nach dem Ostseebad Travemünde,
welches heute als Stadtteil zu Lübeck gehört. Ursprünglich befand sich auf diesem Gelände eine Kiesgrube, welche später als
Hausmülldeponie genutzt wurde. Nach deren Rekultivierung begann hier 2009 der Bau einer Wohnsiedlung mit ca. 120 Eigenheimen.
Der Vogelstellerweg wurde 2016 zur Erschließung eines neuen Wohnviertels an der Travemünder Straße angelegt. Benannt ist er nach der einst in Klotzsche verbreiteten Vogelstellerei zum Fang von Goldammern, Finken und Lerchen für den kurfürstlichen Hof. Das Ende des Weges war einst Standort einer Fanganlage, an der die Vogelsteller mit Lockpfeifen die Tiere anlockten und dann in Netzen einfingen. 1613 ist diese als "Jansen Strygers Vogelherd" erwähnt. Letzte Reste davon verschwanden 1931. Das frühere Wohnhaus des Vogelstellers ist jedoch noch erhalten (Altklotzsche 44).
Als Wilhelmine-Reichard-Ring wird seit März 1996 der Vorplatz des Klotzscher Flughafens bezeichnet. Mit dem Namen soll an die
deutsche Luftfahrtpionierin Johanne Wilhelmine Siegmundine Reichard (1788-1848) erinnert werden, die 1811 als erste Frau überhaupt eine Reise im Ballon unternahm. Gemeinsam mit ihrem Ehemann verdiente sie sich
später ihren Lebensunterhalt mit Ballonfahrten und erwarb sich so internationales Ansehen.
Die William-Shakespeare-Straße im Klotzscher Stadtteil Alberthöhe wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Albertstraße angelegt.
Nach 1945 kurzzeitig Rennerstraße genannt, erhielt sie 1953 ihren heutigen Namen nach dem berühmten englischen Schriftsteller William Shakespeare (1564-1616).
Die Siedlungshäuser am Windmühlenweg entstanden ab 1914 durch die Heimhüttengesellschaft Sachsen gGmbH. Seinen Namen verdankt der Weg der ehemaligen Rähnitzer Windmühle, die 1955 dem Ausbau des Flughafens weichen musste.
Die Wolgaster Straße wurde 1875 als Verbindungsstraße zwischen Königsbrücker Landstraße
und dem neu eröffneten Eisenbahnhaltepunkt Klotzsche angelegt und erhielt zunächst den Namen Bahnhofstraße. Später wurde sie Graf-Spee-Straße bzw. ab 1945 Schnellerstraße genannt. Nach
der Eingemeindung des Ortes erhielt sie ihren heutigen Namen Wolgaster Straße. Im Wohnhaus Nr. 3 (Foto) wohnte viele Jahre der bekannte Geodät und Professor Sophus Ruge (1831-1903),
dessen Grab sich auf dem Alten Friedhof in Klotzsche befindet.
Bürgerschänke: Das Gebäude Wolgaster Straße 7 entstand 1887 als zweites Hotel im Ortsteil
Königswald. Auf Initiative des Gründers des Kurbades Friedrich August Quosdorf wurden in die Fassade vier Säulen des ehemaligen “Café Reale” eingefügt, welches 1886 dem Bau der
Kunstakademie auf der Brühlschen Terrasse weichen musste. Im Haus befand sich ab 1888 das Gast- und Logierhaus “Goldener Apfel”.
Nach Einstellung des Kurbetriebes und dem damit verbundenem Rückgang der Gästezahl
wandelten die Besitzer ihr Hotel in ein Mietshaus um. In den früheren Weinkeller zog nun die Gaststätte “Bürgerschänke” ein, die im Volksmund auch “U-Boot” genannt wurde und bis 2004
existierte. Seinen Namen verdankte das Lokal einem früheren Besitzer mit Namen Hans Bürger. Heute dient das vor einigen Jahren komplett sanierte Gebäude (Foto) ausschließlich Wohnzwecken.
Die Straße entstand 1875 als Zufahrt zum neu eingerichteten Klotzscher Eisenbahnhaltepunkt und erhielt zunächst den Namen
Königstraße. Ihre heutige Bezeichnung verdankt sie dem nahegelegenen Nesselgrundviadukt der Bahnstrecke Dresden - Görlitz. Markanteste Gebäude sind neben dem 1907 entstandenen Empfangsgebäude das ehemalige Bahnhofshotel und einige Villen aus der
Gründerzeit von Klotzsche-Königswald. Ein Gedenkstein in der Nähe des Bahnhofsvorplatzes erinnert an Friedrich August Quosdorf, Gründer des Ortsteils.
Die nach der hier gelegenen Wetterwarte Dresden-Klotzsche benannte Straße befindet sich auf dem Gelände der früheren Flugzeugwerft. Ursprünglich waren diese Werksstraßen, welche nicht dem öffentlichen Verkehr dienten, nur mit Nummern bezeichnet (41 und 68). Im November 1995 entschied sich der Stadtrat zur Vergabe von Straßennamen. Mit der Namensgebung "Zur Wetterwarte", "Zum Windkanal" und "Ikarusweg" wird die Erinnerung an die Geschichte des Areals wachgehalten.
Zu den heute in diesem Areal ansässigen Einrichtungen gehören das Landesamt für Archäologie (Zur Wetterwarte 7) und ein städtisches Wohnheim für Obdachlose (Nr. 34). Früher wurde dieses Haus als Lazarett genutzt und war 2015 als Übergangswohnheim für Flüchtlinge vorgesehen.